Ecclestone will im Fall Gribkowsky aussagen

München (dpa) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone will Zeitungsberichten zufolge in der Affäre um das Millionenvermögen von Ex-BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky als Zeuge aussagen. Das berichten die „Süddeutsche Zeitung“ und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Freitag).

Laut „SZ“ vertritt der Düsseldorfer Anwalt Sven Thomas Ecclestone. Dieser sei „gerne bereit, als Zeuge zur Verfügung zu stehen“, zitiert das Blatt den Verteidiger, der am Freitag zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar war. Die Staatsanwaltschaft München I lehnte jeden Kommentar ab. Offen ist damit auch, wann und wo Ecclestone befragt werden könnte.

Gribkowsky sitzt seit Anfang Januar in Untersuchungshaft. Die Affäre um die in seiner österreichischen Privatstiftung geparkten Millionen beschäftigt seit dem Jahreswechsel die Münchner Ermittler - und wirft reichlich Fragen auf. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Manager insgesamt 50 Millionen Dollar (37 Mio Euro) am Fiskus vorbei für sein „Entgegenkommen“ beim Verkauf der Formel-1-Anteile der Landesbank an den Investor CVC bekommen hat. Der „FAZ“ zufolge gestalten sich die Ermittlungen in dem Fall schwierig.

Die BayernLB hatte die ihr 2002 nach der Pleite von Medienzar Leo Kirch zugefallenen Anteile an der Rennserie Ende 2005 für rund 837 Millionen Dollar an den Finanzinvestor CVC verkauft. Die Ermittler werfen dem 2008 gefeuerten Risikovorstand Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung vor. Der Verwaltungsrat der BayernLB verklagte Gribkowsky mittlerweile auf Schadenersatz. Ungeklärt ist nach wie vor, worin das Entgegenkommen Gribkowskys bestanden haben könnte und wer das Geld aus welchen Quellen gezahlt hat.

Immer wieder gab es Gerüchte, dass Ecclestone selbst beteiligt gewesen sei. Der Boss der Rennserie hat dies stets bestritten. Berichten zufolge könnte das Geld aus der BayernLB selbst stammen und von Ecclestone an Gribkowsky weitergeleitet worden sein. Gribkowsky allerdings schweigt seit seiner Verhaftung zu den Vorwürfen, genauso wie die Staatsanwaltschaft. Die Bank prüft intern nochmals den Verkauf. Abschließend geklärt ist der mysteriöse Fall längst nicht. Ob Ecclestone aber tatsächlich aussagt und ob er etwas zur Klärung der Vorgänge beitragen kann, ist ebenfalls offen.

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