Elektroauto-Hersteller Tesla trumpft auf
Palo Alto (dpa) - Diese Woche geht in die Geschichte der Daimler-Partnerfirma Tesla ein: Zum einen schreibt der kalifornische Elektroauto-Hersteller erstmals einen Gewinn. Und dann bekommt die Limousine Model S auch noch ein Spitzenzeugnis von Testern ausgestellt.
Das Unternehmen verdiente im ersten Quartal unterm Strich gut 11 Millionen Dollar nach einem Verlust von 90 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Die Aktie schoss in die Höhe und lag am Donnerstag vor Börseneröffnung in New York 17 Prozent im Plus.
Tesla verkaufte zu Jahresbeginn 4900 der Elektrolimousinen und damit 400 mehr als ursprünglich geplant. Dabei liegt der Grundpreis bei 70 000 Dollar (53 000 Euro), seit kurzem ist aber auch eine Finanzierung möglich. „Wir sind zufrieden mit der starken weltweiten Nachfrage nach dem Model S“, schrieb Gründer und Firmenchef Elon Musk seinen Aktionäre am Mittwoch. Der Umsatz sprang um 83 Prozent auf 562 Millionen Dollar (427 Mio Euro) hoch.
Tesla gilt als einer der technologisch führenden Hersteller von Elektroautos. Die hohen Entwicklungskosten und der Anlauf der eigenen Produktion hatten in der Vergangenheit aber immer wieder zu Verlusten geführt. Konkurrenten in den USA hatten zwischenzeitlich aufgeben müssen: Anfang Mai rutschte die kleinere Coda in die Insolvenz. Hybrid-Spezialist Fisker musste den Großteil seiner Mitarbeiter entlassen und sucht nach einem Investor.
Dagegen konnte Tesla mit seinen schnittig gestalteten Autos bei den Kunden punkten. Auch die Tester sind begeistert: Am Donnerstag vergab das US-Verbrauchermagazin „Consumer Reports“ - quasi die amerikanische Stiftung Warentest - 99 von 100 möglichen Punkten für das Model S. Zuletzt hatte eine Luxuslimousine von Lexus vor sechs Jahren diese hohe Punktzahl erreicht.
„Das Tesla Model S ist vollgestopft mit technologischen Neuerungen“, erklärte Cheftester Jake Fisher. „Es beschleunigt, reagiert und bremst wie ein Sportwagen, es besitzt den Fahrkomfort und die Geräuschdämmung eines Luxusautos und ist weit energiesparender als die besten Hybrid-Fahrzeuge.“ Der Wagen habe besser abgeschnitten als jedes andere Auto, das „Consumer Reports“ jemals getestet habe, hieß es.
Es ist auch ein Ritterschlag für Daimler, neben Toyota einer der Geldgeber von Tesla. Beide verwenden die Technik der Kalifornier in ihren eigenen Elektroautos. Daimler war 2009 bei Tesla eingestiegen und damit noch vor dem Börsengang der Firma Mitte 2010. Tesla hatte sich mit dem Elektrosportwagen Roadster einen Namen gemacht, es folgte das viertürige Model S. Im kommenden Jahr soll der Crossover Model X erscheinen.