Enttäuschung bei der WestLB

HSBC Trinkaus wollte exklusiv über das Firmenkundengeschäft verhandeln. Da dies nicht gelang, zog sich die Privatbank zurück.

Düsseldorf. Rückschlag beim Umbau der WestLB: HSBC Trinkaus zieht sich als Bieter zurück. Die Düsseldorfer Privatbank teilte gestern mit, exklusive Verhandlungen über Teile des Firmenkundengeschäfts angestrebt zu haben.

Trotz intensiver Gespräche habe keine Einigung erzielt werden können. Wegen der Verzögerung könne nicht mehr gewährleistet werden, die Transaktion in einem für HSBC Trinkaus akzeptablen Zeitrahmen abzuschließen, hieß es.

Die drittgrößte deutsche Landesbank muss bis Mitte kommenden Jahres aufgespalten werden. Es soll nur noch eine deutlich kleinere regionale Sparkassen-Zentralbank mit 400 Beschäftigten übrig bleiben. Ende August zählte die Bank noch knapp 4400 Vollzeit-Mitarbeiter. Auf betriebsbedingte Kündigungen will die Bank bis Ende 2012 verzichten.

Der Vorstand bedauere den Rückzug von HSBC Trinkaus, sagte WestLB-Vorstandschef Dietrich Voigtländer. „Damit steht eine aussichtsreiche Option, anerkannte Kompetenzen und zahlreiche Arbeitsplätze der WestLB — insbesondere in Düsseldorf — nachhaltig zu sichern, nicht mehr zur Verfügung.“ Dies sei auch für den Vorstand eine „herbe Enttäuschung“.

„Wir werden den laufenden Veräußerungsprozess weiterführen, auch wenn die Rahmenbedingungen hierfür sicherlich nicht einfacher geworden sind.“ In Medienberichten war in der Vergangenheit von rund 600 Arbeitsplätzen die Rede, die HSBC Trinkaus hätte übernehmen können.

HSBC macht auch die Konkurrenz durch die Helaba im Bieterprozess für den Rückzug mitverantwortlich. Mit der Helaba habe sich ein Bieter etabliert, der Interesse an den gehobenen Mittelstandsfirmenkunden der WestLB AG habe.

Ein großer Teil aus diesem Portfolio sei sowohl für HSBC Trinkaus als auch für die Helaba von Interesse. Wegen der Nähe der Helaba zum Gesellschafterkreis der WestLB AG sehe HSBC Trinkaus die Möglichkeit, „ein den eigenen Zielen entsprechendes Portfolio erwerben zu können, als gering an“.