Euro und Pfund profitieren von schwindender Brexit-Angst
Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro und das britische Pfund haben am Tag der Abstimmung über die Zukunft Großbritanniens in der Europäischen Union zugelegt. Während der Euro zeitweise um einen Cent bis auf 1,1421 US-Dollar stieg, kletterte das Pfund in der Spitze auf 1,4947 Dollar.
Bis zum späten Nachmittag gab der Euro auf 1,1365 Dollar nach, ein Pfund kostete noch 1,4797 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs gegen Mittag auf 1,1389 (Mittwoch: 1,1283) Dollar festgelegt. Der Dollar kostete 0,8780 (0,8863) Euro.
„Die Märkte erwarten, dass die Wähler den Brexit ablehnen werden“, kommentierte das britische Analysehaus Capital Economics die Stimmung an den internationalen Finanzmärkten. Neue Umfragen deuteten unter dem Strich darauf hin, dass sich die Briten gegen einen Austritt (Brexit) ihres Landes aus der EU entscheiden könnten. In dieselbe Richtung deuteten die Quoten britischer Wettbüros.
Von der schwindenden Brexit-Angst profitierten nicht nur der Euro und das britische Pfund, das zum Dollar auf den höchsten Stand in diesem Jahr stieg. Auch andere Währungen legten deutlich zu. Dazu zählten der australische und der neuseeländische Dollar. Die Weltreservewährung US-Dollar und der japanische Yen, der als sicherer Anlagehafen gilt, gaben dagegen auf breiter Front deutlich nach.
In Großbritannien sind die Wahllokale bis 23.00 Uhr geöffnet. Erste Abstimmungsergebnisse werden in der Nacht auf Freitag erwartet. Mit verlässlichen Ergebnissen wird am Freitagmorgen gerechnet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,76595 (0,76793) britische Pfund, 120,38 (118,01) japanische Yen und 1,0876 (1,0830) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1262,15 (1264,85) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 35 180,00 (35 470,00) Euro.