Ex-Henkel-Managerin Müller soll Opels Image polieren

Ex-Henkel-Managerin (44) geht nach dem gescheiterten Wechsel zum Konkurrenten Beiersdorf in die Automobilbranche.

Düsseldorf/Rüsselsheim. Im monatelangen Streit um ihren Firmenwechsel hat Ex-Henkel-Managerin Tina Müller (44) nun selbst Fakten geschaffen. Statt zum direkten Kosmetik-Konkurrenten Beiersdorf wechselt die Marketing-Expertin nun in die Autobranche. Ab 1. August soll sie das angekratzte Ansehen von Opel wieder aufpolieren.

In Rüsselsheim wird Müller die weltweite Vermarktung von Opel sowie der Schwestermarken Vauxhall (Großbritannien) und Buick (vor allem China) verantworten — als Vorstandsmitglied. „Wir werden der Marke wieder den Glanz verleihen, den sie verdient“, erwartet Opel-Chef Karl-Thomas Neumann neue Impulse.

Tina Müller genießt in der Branche einen ausgezeichneten Ruf. In ihren 18 Jahren bei Henkel gab sie der angestaubten Haarpflegemarke Schwarzkopf neuen Schwung — gewann Heidi Klum und Anna Netrebko als Werbegesichter. Als weltweit Verantwortliche für das Haarkosmetik-, Gesichts- und Mundpflegegeschäft sammelte sie so einige Auszeichnungen. Doch der Aufstieg in den Henkel-Vorstand gehörte nicht dazu.

Den Karrieresprung erhoffte sie sich dafür vom Wechsel zu Beiersdorf, wo sie zunächst die Marke Nivea verantworten sollte, um dann in den Vorstand aufzurücken. Im Juni 2012 kündigte Müller deshalb mit Wirkung zum 30. Juni 2013.

Doch Henkel stellte sich quer, legte eine Wettbewerbsklausel im Vertrag so aus, dass Müller eine Karenzzeit von drei Jahren einhalten müsse, weil es sich um direkte Konkurrenz handle. Müller wurde von Henkel freigestellt — bei Fortzahlung der Hälfte ihrer Bezüge. Die Managerin klagte gegen die Klausel, jedoch erfolglos. Selbst ein Gütetermin scheiterte. Nun zieht sie die Reißleine, indem sie mit Opel die Branche wechselt: „Sie wollte ihre Karriere nicht von Juristen bestimmen lassen“, heißt es.

In Rüsselsheim ist Müller derweil nicht die einzige strategische Personalie: Der ehemalige Übergangschef und Strategievorstand Thomas Sedran (48) verlässt die Blitz-Marke und wechselt innerhalb des Mutterkonzerns General Motors zu Chevrolet Europa. Dort erwartet ihn eine Herkulesaufgabe, denn „Chevy“ hat zwischen Januar und Mai fast ein Drittel seines Absatzes in Westeuropa eingebüßt.