Facebook: Weltvernetzer Zuckerberg auf dem Sprung an die Börse

Mark Zuckerberg hat das Unternehmen aufgebaut — und verdient Milliarden.

New York. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg dürfte spätestens im kommenden Sommer sein Vermögen noch einmal kräftig vermehren. Mindestens 24 Milliarden Dollar würde der heute 27-Jährige auf die Waage bringen, schätzt das „Wall Street Journal“. Voraussetzung ist, dass das weltgrößte Online-Netzwerk wie erwartet im zweiten Quartal 2012 mit einer Bewertung von 100 Milliarden Dollar an die Börse geht. Die 24 Prozent, die Zuckerberg an Facebook hält, werden ihn dann auf dem Papier in die Liga der reichsten Menschen der Welt katapultieren.

Bislang sträubte sich Zuckerberg gegen einen Börsengang: Er ziehe die Freiheit vor, sein schnell wachsendes Unternehmen zu gestalten, ohne Investoren immer bessere Zahlen präsentieren zu müssen. Jetzt scheint ein Börsengang unvermeidlich, da Facebook mit Erreichen der Schwelle von 500 Anteilseignern nach US-Börsenrecht ohnehin seine Geschäftszahlen offenlegen muss.

Dass es Zuckerberg nicht um schnellen Reichtum geht, bewies er bereits vor Jahren, als er Milliarden-Kaufangebote wie 2006 das von Yahoo ausschlug. Damals war Facebook noch ein Zwerg. Die heutige Zahl von rund 800 Millionen Nutzern wäre damals niemandem in den Sinn gekommen.

Die Vision sei, über Facebook die Menschen weltweit zu vernetzen, wird Zuckerberg nicht müde zu wiederholen. Diese Idee setzt er mit erstaunlichem Starrsinn durch, auch wenn Facebook gelegentlich einen Schritt zurück machen musste — weil es den Nutzern zu weit ging.

Typisches Beispiel war der 2007 gestartete Dienst Beacon, bei dem Einkäufe der Mitglieder automatisch ihren Facebook-Freunden mitgeteilt wurden. Nach einem Aufschrei vieler Nutzer und einer Sammelklage wurde Beacon (Leuchtturm) 2009 beerdigt. Heftige Kritik gab es auch, als die Standard-Voreinstellung für die Facebook-Profile plötzlich auf „öffentlich“ geändert wurde.

Zuckerberg lernte daraus, dass man den Nutzern mehr Zeit lassen muss, sich an die offene Facebook-Kultur zu gewöhnen. Heute werden jeden Tag 250 Millionen Fotos in der Plattform hochgeladen. Und seit kurzem können Medien ihre Facebook-Ausgaben mit einer „sozialen“ Funktion versehen: Wenn ein Nutzer einen Artikel liest, sehen seine Freunde das in einem „Ticker“ auf ihrer Seite. Ein Aufschrei blieb diesmal aus. In Deutschland aber werfen die Datenschützer Facebook vor, die Anwender zu beschatten.

Mit einem Marktwert von 100 Milliarden Dollar läge Facebook deutlich hinter Apple, Microsoft oder IBM. Den Online-Einzelhändler Amazon oder den Unterhaltungskonzern Disney hätte man aber überholt. Nicht schlecht für eine Firma, die vor knapp acht Jahren im Studentenwohnheim gestartet wurde.

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