Ferien: Steigt jetzt der Spritpreis?

Bislang gibt es keine großen Überraschungen an den Zapfsäulen. Das könnte sich ändern.

Düsseldorf. Am Mittwoch beginnen in Berlin als erstem Bundesland die Sommerferien. Einen Tag später folgen Brandenburg und Hamburg. Damit richtet sich der Blick von Millionen Auto-Urlaubern verstärkt auf die Benzinpreise.

Der Verdacht: Zum Beginn der Ferienzeit ziehen die Spritpreise wieder an. „Wir haben regelmäßig beobachtet, dass die Tankstellenbetreiber Reisewellen ausnutzen, um Preisaufschläge oberhalb von Kostensteigerungen durchzusetzen“, sagt Kraftstoffexperte Jürgen Albrecht vom ADAC.

Doch bislang sind dafür keine Anzeichen erkennbar. Die Preise an den Tankstellen schwanken zwar kurzfristig sehr stark, teilweise um bis zu zehn Cent je Liter an einem Tag. Die Betreiber werten das als ein Zeichen von hartem Wettbewerb. Im bundesweiten Durchschnitt kostet die meistgetankte Sorte Superbenzin seit Wochen 1,60 bis 1,61 Euro, Diesel 1,41 bis 1,42 Euro.

Die Preise liegen damit ungefähr so hoch wie im Vorjahr. Im Unterschied zu 2012 blieben die Autofahrer in diesem Jahr bislang aber vor neuen Rekordpreisen verschont. Im Frühjahr und Herbst 2012 kostete Benzin an einzelnen Tagen mehr als 1,70 Euro je Liter.

Den Autofahrern helfen die Rahmenbedingungen. Die Preise für Rohöl notieren seit Wochen relativ stabil. Auch der Dollarkurs ist stabil und liegt zwischen 1,29 und 1,32 Dollar für einen Euro.

Branche und Autofahrer warten gespannt darauf, dass die Preismeldestelle beim Bundeskartellamt ihre Arbeit aufnimmt und die Benzinpreise online in Echtzeit über Smartphones und Navigationsgeräte abrufbar sind.

Die Auswirkungen sind allerdings noch nicht absehbar. Die meisten Marktkenner vermuten, dass die Meldestelle noch vor der Bundestagswahl ihre Arbeit aufnimmt. Doch für die Sommerferien, die am 11. September in Bayern enden, spielt das neue Instrumentarium noch keine Rolle.