150 Fälle Ferrero-Produkte: EU-Behörden ermitteln weiter zu Salmonellenfunden

Stockholm · Über verdorbene Buttermilch sollen die Salmonellen in die Ferrero-Produkte gekommen sein. Die Behörden ermitteln weiter.

In Kinder-Produkten von Ferrero waren Salmonellen entdeckt worden.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Der Salmonellen-Ausbruch rund um Schoko-Produkte von Ferrero hängt nach Angaben von EU-Behörden möglicherweise mit der Verarbeitung von Buttermilch im betroffenen Werk in Belgien zusammen. Bei eigenen Kontrollen des Fabrikbetreibers in Arlon sei das Bakterium Salmonella Typhimurium im Dezember 2021 in einem Buttermilch-Tank entdeckt worden, teilte die EU-Gesundheitsbehörde ECDC am Dienstag zu ihren laufenden Untersuchungen mit. Das Unternehmen habe Hygienemaßnahmen umgesetzt und Probenahme und Tests der Produkte und des Verarbeitungsumfelds verstärkt. Nach negativen Salmonellen-Tests habe es die Schokoladenprodukte dann in ganz Europa und weltweit vertrieben.

Das ECDC und die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA schrieben in einer gemeinsamen Bewertung des Ausbruchs, dass bis Freitag vergangener Woche 119 bestätigte und 31 Verdachtsfälle in insgesamt zehn europäischen Ländern registriert worden seien, darunter auch in Deutschland. Die erste positive Probe sei am 21. Dezember in Großbritannien genommen worden, wo Mitte Februar dann eine Häufung von Infektionsfällen gemeldet worden sei.

Bei den meisten Infizierten handelt es sich um Kinder im Alter von unter zehn Jahren, viele davon mussten ins Krankenhaus. Man werde die Situation weiter genau beobachten, schrieben ECDC und EFSA. Weitere Untersuchungen seien im Werk nötig, um die grundlegende Ursache, den Zeitpunkt und mögliche Faktoren hinter der Kontamination zu identifizieren.

Der Kinder-Schokoladen-Hersteller Ferrero hatte das Werk auf Behördenanweisung schließen müssen. Alle Kinder-Schokoladenprodukte, die in Arlon hergestellt und von dort ausgeliefert wurden, wurden zurückgerufen - ausgerechnet kurz vor Ostern. Salmonellen können zu Durchfall, Erbrechen und Fieber führen.

(dpa)