Ferrostaal zahlt 149 Millionen Buße

Essen (dpa) - Der Essener Industriedienstleister Ferrostaal akzeptiert 149 Millionen Euro Geldbuße zur Beilegung seiner Korruptionsaffäre. Das hätten die Anteilseigner, der Abu Dhabi-Staatsfonds IPIC (70 Prozent) und MAN (30), beschlossen, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Das Unternehmen sehe in einer Verständigung mit Staatsanwaltschaft und Landgericht die Möglichkeit, einen Schlussstrich unter die Vergangenheit zu ziehen, erklärte Ferrostaal-Chef Jan Secher.

Ferrostaal errichtet schlüsselfertige Anlagen und vermittelt im Auftrag der deutschen Industrie Auslandsgeschäfte, darunter auch Rüstungsgeschäfte. Dabei sollen über Jahre hohe Schmiergelder geflossen sein. Beim Landgericht München läuft ein Bestechungsverfahren gegen zwei ehemalige Mitarbeiter.

Wegen der Affäre hatte Ferrostaal einen Auftragseinbruch erlitten und rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit roten Zahlen. Der Haupteigentümer IPIC teilte am Freitag mit, Garantien für auslaufende Kreditlinien des Essener Unternehmens zu übernehmen. Verbürgt würden 50 Prozent von 259 Millionen Euro. Damit solle Ferrostaal die nötige Zeit für eine nachhaltige Geschäftsplanung bekommen. Das Unternehmen beschäftigt rund 5300 Menschen.