VW-Konzern knackt beim Absatz Sechs-Millionen-Marke
Wolfsburg (dpa) - Europas größter Autobauer Volkswagen hat nach neun Monaten beim Absatz erstmals die Sechs-Millionen-Marke geknackt. Das teilte der Konzern am Freitag in Wolfsburg mit.
Volkswagen habe damit eine wichtige Hürde auf dem Weg zu der angepeilten Zahl von acht Millionen Verkäufen in diesem Jahr genommen, sagte Konzernvertriebsvorstand Christian Klingler.
Von Januar bis Ende September steigerten die neun Konzernmarken ihre Auslieferungen zum Vorjahr um 13,9 Prozent auf 6,11 Millionen Fahrzeuge. Allein in China stiegen die Verkäufe um 14,6 Prozent auf 1,69 Millionen Einheiten. „Wir sind sehr zufrieden mit unserem Ergebnis“, sagte VW-China-Chef Karl-Thomas Neumann in Peking. „Obwohl der Trend des Automarktes nicht mehr so dynamisch ist wie im Vorjahr, konnte die Volkswagen-Gruppe ihre Position in diesem sehr wichtigen und sehr umkämpften Markt ausweiten.“
Auch in der schwierigen Region Nordamerika verbuchte VW ein Plus von 21,4 Prozent und verkaufte 485 400 Autos. Einen kräftigen Zuwachs von 28,3 Prozent auf 390 000 Auslieferungen erreichte VW zudem in Zentral- und Osteuropa. Im Heimatmarkt Deutschland verkaufte der Konzern 864 400 Autos - 12,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2010.
Klingler sagte, auch für das letzte Quartal 2011 gehe VW von guten Absatzergebnissen aus. Die Entwicklung der teils instabilen Automobilmärkte werde aber sehr genau beobachtet. Experten wie der Autoanalyst der NordLB, Frank Schwope, gehen davon aus, dass sich das starke Wachstum im kommenden Jahr angesichts der globalen wirtschaftlichen Gemengelage nicht halten lassen wird.
Schwope rechnet aber damit, dass VW in diesem Jahr 8,2 bis 8,4 Millionen Autos verkauft und damit erstmals hinter General Motors mit rund 9,1 Millionen Verkäufen der zweitgrößte Autobauer der Welt werden wird. Toyota werde voraussichtlich bei 7,7 Millionen Fahrzeugen landen. Der VW-Konzern werde sein Ziel, den Absatz bis 2018 auf zehn Millionen zu steigern, bei anhaltender Stärke spätestens 2016 erreichen.
In den ersten neun Monaten 2011 hätten alle Konzernmarken zugelegt, berichtete VW. Neben der Kernmarke Volkswagen, die weltweit 3,81 Millionen Autos auslieferte und damit ein Plus von 12,3 Prozent erreichte, lief vor allem die Ingolstädter Premiummarke Audi sehr erfolgreich. Sie verkaufte in den ersten drei Quartalen weltweit 973 200 Fahrzeuge - ein Zuwachs von 17,4 Prozent. Vor allem im Raum Asien/Pazifik (+27,9 Prozent) sowie in Nordamerika (+17,2 Prozent) und Südamerika (+35,8 Prozent) konnte Audi punkten.
Die tschechische Tochter Škoda lieferte bis Ende September 664 800 Autos aus und verbuchte damit ein Plus von 16,8 Prozent. Das spanische Sorgenkind des Konzerns, Seat, erreichte eine leichte Steigerung von 3,1 Prozent auf 266.800 Fahrzeuge. In Deutschland konnte Seat aber ein Plus von 26,8 Prozent erreichen, in Frankreich waren es 17,4 Prozent. Stark zeigte sich in den ersten neun Monaten die Sparte der leichten Nutzfahrzeuge, die ihre Auslieferungen um 25,5 Prozent auf 389 900 Fahrzeuge steigerte.