Fluglotsen wollen Dienstag streiken

Frankfurt (dpa) - Flugreisenden droht am Dienstag ein Chaos: Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) hat zum bundesweiten Streik aufgerufen. Der Ausstand der Fluglotsen ist für Dienstag zwischen 06.00 und 12.00 Uhr vorgesehen.

Allerdings kündigte die Deutsche Flugsicherung (DFS) an, gerichtlich gegen den Plan der Fluglotsen vorzugehen. „Wir werden das wieder auf Rechtmäßigkeit überprüfen lassen“, sagte eine Sprecherin der DFS in Langen am Montag.

Gewerkschaft-Sprecher Markus Siebers sagte: „Wir sehen keine Notwendigkeit in Verhandlungen mit der Deutschen Flugsicherung zu kommen und auch keine Möglichkeit, weil sich die Sachlage nicht geändert hat.“ Bisher gebe es nur Gesprächsangebote, inhaltlich wie sachlich habe sich aber in der vergangenen Woche nichts getan, sagte Siebers.

Nach Angaben der Arbeitgeber könnten bis zu 2000 Flugbewegungen in Deutschland betroffen sein, sollten die Fluglotsen tatsächlich von 6.00 Uhr bis 12.00 Uhr ihre Arbeit niederlegen. „Dann bedeutet das: Keine Starts, keine Landungen und auch keine Überflüge“, sagte die DFS-Sprecherin.

In der vergangenen Woche hatte die GdF ein erneutes Gesprächsangebot der bundeseigenen Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS) abgelehnt, weil es nicht mit einer verbesserter Offerte verknüpft war. Ein für Donnerstag geplanter Lotsenstreik war aber kurzfristig abgesagt worden, nachdem das Arbeitsgericht Frankfurt den Ausstand untersagt hatte.

Unterdessen bereitet sich der größte deutsche Flughafen in Frankfurt am Main auf den Fluglotsenstreik vor. „Natürlich laufen die Vorbereitungen weiter, die wir letzte Woche schon getroffen haben“, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport am frühen Montagmorgen. Über weitere Maßnahmen werde im Laufe des Montags entschieden. Nach Angaben der Fraport könnten in Frankfurt 500 bis 600 Flüge betroffen sein. „Wir stellen uns darauf ein, dass Passagiere stranden werden.“

Die Lufthansa bedauerte den angekündigten Streik der Fluglotsen. „Leidtragende sind natürlich die Fluggäste und wir als Airline“, sagte ein Sprecher am Montagmorgen in Frankfurt. Am Dienstag werde voraussichtlich ein Notfallplan gelten. Reisende sollten sich regelmäßig auf der Internetseite der Airline informieren. „Wir versuchen das Beste“, sagte der Sprecher von Europas größter Luftfahrtgesellschaft.

Die GdF fordert für die mehr als 5000 Tarifbeschäftigten der DFS, darunter rund 1900 Fluglotsen, 6,5 Prozent mehr Geld und mehr Einfluss auf Strukturen und Personalentscheidungen. Ausgenommen vom Streik seien die Flugsicherungsakademie der DFS in Langen sowie die Niederlassung in Maastricht.