Frankfurter Flughafen verschiebt einige Bauvorhaben
Fraport: Das Terminal 3 kommt später. Der Bau des Flugsteigs für den Riesen-Airbus A380 startet pünktlich.
Frankfurt. Stefan Schulte hat zu einer Zeit die Führung der Fraport AG übernommen, in der dem Unternehmen der Wind ins Gesicht bläst. Der Ausbau des Frankfurter Flughafens wird von einer hitzigen Diskussion um die Einhaltung des Nachtflugverbotes begleitet. Gestern, an seinem ersten Arbeitstag, durfte er als neuer Chef der Betreibergesellschaft gemeinsam mit Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) und Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber den Grundstein für den Flugsteig "A-Plus" legen. Er wird ab 2011 für den Airbus A380 gebraucht.
Unter seiner Ägide, so kündigte Schulte in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" an, werde der Ausbau des größten deutschen Flughafens aber langsamer vorangehen als bisher geplant. Das neue Terminal 3 werde zwei Jahre später als geplant - voraussichtlich 2015 - fertiggestellt. Die zusätzliche Landebahn, die sogenannte Nordwest-Landebahn, soll aber wie geplant 2011 in Betrieb gehen.
Für den Bau der Landebahn hatte Fraport einem Mediationsergebnis zugestimmt. Dies war mit den Nachbargemeinden ausgearbeitet worden und sieht unter anderem ein absolutes Nachtflugverbot vor. Dagegen wehrt sich jedoch die Lufthansa und hat angekündigt, ihre Frachtmaschinen in Frankfurt abzuschaffen, sollte es zu diesem Nachtflugverbot kommen.
Im Streit um die Nachtruhe der Flughafenanwohner hatte der Verwaltungsgerichtshof in Kassel der Nachtruhe der Anwohner mehr Bedeutung als dem wirtschaftlichen Interesse der Fluggesellschaften eingeräumt.
Dieser Streit wird jedoch vermutlich das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig beschäftigen. Die hessische Landesregierung überlegt nun, gegen das Urteil der Kasseler Verwaltungsrichter in die Revision zu gehen. Schulte stehen also in seinem neuen Job stürmische Zeiten bevor.