Für ArcelorMittal geht es langsam wieder bergauf
Luxemburg (dpa) - Beim weltgrößten Stahlhersteller ArcelorMittal geht es nach jahrelanger Talfahrt langsam wieder aufwärts: Auf seinen Hauptmärkten Europa und USA habe ArcelorMittal „einen relativen starken Start“ ins Jahr hingelegt.
Dies sagte Finanzchef Aditya Mittal am Freitag in Luxemburg. In Europa habe sich der Markt im ersten Quartal sogar besser als erwartet entwickelt: Der Stahlriese gehe davon aus, dass die Stahlnachfrage 2014 hier um 2 bis 3 Prozent anziehe. Weltweit werde ein Plus von 3 bis 3,5 Prozent erwartet.
Der operative Gewinn (Ebitda) stieg im ersten Quartal um 12 Prozent auf 1,75 Milliarden US-Dollar (1,26 Mrd Euro). Unter dem Strich stand erneut ein Verlust, der aber von 345 Millionen Dollar im Vorjahr auf 205 Millionen Dollar schrumpfte. Der Umsatz blieb mit 19,8 Milliarden Dollar stabil.
Der Stahlhersteller bekräftigte, in diesem Jahr ein Ebitda von rund acht Milliarden Dollar (2013: 6,9 Milliarden Dollar) erzielen zu wollen. „Wir bleiben vorsichtig optimistisch für den Rest des Jahres“, sagte Konzernchef Lakshmi Mittal.
Die Wachstumsaussichten in Europa und den USA seien „ermutigend“. Der Jahresauftakt in den USA sei jedoch vom strengen Winter belastet gewesen. „Wir sehen positive Zeichen für ein stärkeres Wachstum dort im zweiten und dritten Quartal“, hieß es.
Der Branchenprimus hat in den vergangenen Jahren - wie die gesamte Stahlbranche - unter den Folgen der weltweiten Konjunkturabkühlung gelitten. 2013 hatte ArcelorMittal noch 2,5 Milliarden Dollar Minus gemacht.
Ende vergangenen Jahres hatte der Kocher erstmals von einer „Trendwende“ gesprochen. Im ersten Jahresviertel habe ArcelorMittal in Europa und in den USA vor allem auf dem Auto- und Maschinenmarkt punkten können. Der Bausektor sei weiter schwach.
Der weltweite Nachfragezuwachs nach Stahl werde allerdings von schwächelnden Märkten in China und Russland gebremst, sagte Aditya Mittal. Im Februar war ArcelorMittal noch von einem globalen Plus von 3,5 bis 4 Prozent ausgegangen. Auch die Krise in der Ukraine habe die dortigen Geschäfte geschwächt. Der Konzern habe daher die Exporte aus jener Region nach Nordafrika, in den Mittlern Osten und nach Asien verstärkt, sagte Mittal.