Geldgeber verlieren die Geduld mit Griechenland
Es gibt Zweifel, ob das Land überhaupt zu Reformen fähig ist. Fließen neue Milliardenhilfen nach Athen?
Athen. In Deutschland und bei den anderen internationalen Geldgebern wächst der Unmut über Griechenland. Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sagte: „Ich habe das Gefühl, dass sich die Geduld bei der Troika dem Ende zu neigt.“
EU-Regionalkommissar Johannes Hahn kritisierte ein Behördenchaos in Athen. Dies verbaue dem Land den Zugang zu wichtigen Fördergeldern. Und FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle betonte: „Die Berichte aus Griechenland lassen einen wirklich an der Reformfähigkeit des Landes zweifeln.“ Einen Aufschub der Maßnahmen könne es nicht geben. Athen will eine Streckung der neuesten Auflagen um zwei Jahre erwirken.
Vertreter der Troika aus Europäischer Union (EU), Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) hatten kürzlich in Athen den Stand der Reformbemühungen untersucht. Von ihrem Urteil hängt die Auszahlung neuer Milliardenhilfen an Athen ab.
Der Beitrag einer Zeitung, wonach die Troika in einem vorläufigen Bericht zu dem Ergebnis kommt, dass Athen 210 von rund 300 Sparvorgaben nicht erfüllt habe, wurde nicht bestätigt. Derweil gibt es schlechte Nachrichten für Italien. Die Ratingagentur Moody’s stufte die Kreditwürdigkeit des Sorgenlandes weiter herab, auf zwei Stufen über „Ramschniveau“. In Spanien gehen die Bürger gegen das Sparpaket auf die Barrikaden. Red