Germanwings-Beschäftigte stimmen über Streik ab
Köln (dpa) - Zu Beginn der Hauptreisezeit drohen der Lufthansa neue Streiks. Betroffen ist diesmal die Billigtochter Germanwings. Die Kabinengewerkschaft UFO bestätigte am Sonntag einen „Spiegel“-Bericht, wonach sie ihre Mitglieder ab Montag dieser Woche zur Urabstimmung aufruft.
UFO-Chef Nicoley Baublies sagte der Nachrichtenagentur dpa, wenn 70 Prozent der Abstimmenden dafür votierten, könne es ab dem 6. Juli zu Arbeitsniederlegungen kommen.
UFO teilte in einem Schreiben an ihre Mitglieder bei Germanwings mit, dass für die Beschäftigten alles beim Alten bleiben solle, obwohl Germanwings den kompletten Direktverkehr der Lufthansa übernehme. Seit nunmehr neun Monaten schleppten sich die Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern hin. Anscheinend sei mit Verhandlungen allein eine tragfähige Lösung nicht zu erreichen.
„Die anstehende Urabstimmung ist ein deutliches Signal an die Geschäftsleitung, dass wir im Falle weiterer Blockaden gewappnet sein werden, in einen Arbeitskampf einzutreten“, warnte die Gewerkschaft. Bis zum 5. Juli müsse zumindest eine „Groblösung“ gefunden werden. Abgestimmt werde nun „über die Streikbereitschaft für den Fall eines abschließenden Scheiterns der Tarifverhandlungen zu den Themenkomplexen Vergütungstarifvertrag und Manteltarifvertrag“.
Germanwings-Sprecher Heinz Joachim Schöttes sagte: „Wir sind verwundert darüber, weil wir uns in konstruktiven Gesprächen befinden und auch weitere Gesprächstermine schon vereinbart sind.“
Lufthansa will künftig alle Europa-Verbindungen, die nicht über die Drehkreuze München und Frankfurt gehen, von Germanwings fliegen lassen. Die Kölner Lufthansa-Tochter bietet dafür ab dem 1. Juli ein dreistufiges, stärker Internet-orientiertes Ticketmodell an.