Glühbirne: Probleme in Matt

Am 1. September tritt die nächste Verbotsstufe in Kraft. Für weiße Leuchtmittel gibt es nur schwer Ersatz.

Brüssel. In einer Woche ist Schluss: Am 1. September tritt in der EU die zweite Stufe der Ausmusterung herkömmlicher Leuchtsysteme in Kraft: Birnen mit mehr als 60 Watt Leistung kommen nicht mehr in den Handel. Die große Empörung über ein vermeintliches Öko-Diktat der Brüsseler Bürokratie hat sich ein wenig gelegt, zumal es mittlerweile mehr, bessere und billigere Energie-Sparlampen gibt. Aber es bleiben so manche Kundenwünsche offen - etwa bei den Alternativen.

Im Volksmund heißt es "Glühbirnen-Verbot". Tatsächlich handelt es sich um striktere Vorgaben für die Energie-Effizienz. Sie führen dazu, dass die alten Birnen bis 2016 nach und nach aus dem Verkehr gezogen werden. Den Anfang machten vor einem Jahr die großen Kaliber. Was 100 Watt und mehr leistete, durfte nicht mehr neu in die Regale. Dasselbe galt für mattierte Leuchtmittel - Birne wie Halogen.

Und das schafft ein Problem vor allem bei edlen Lichtquellen: Entweder man steigt um auf Klarglas, dann sieht man je nach Lampe den Glühfaden oder dessen Schatten. Oder man verwendet eine Energie-Sparlampe und bekommt eventuell Probleme mit dem Dimmen oder der Größe.

Noch im Frühjahr stellte die Stiftung Warentest den Spar-Modellen zudem ein ziemlich mieses Zeugnis aus: längst nicht so langlebig wie versprochen, anfällig besonders bei häufigem An und Aus, nachlassende Helligkeit.

Trotzdem ist die Kundschaft inzwischen gelassen. Von Hamsterkäufen ist keine Rede mehr. "Was das Auslaufen der Leuchtmittel angeht, ist jetzt Normalität eingekehrt”, berichtet Steffen Kahnt vom Bundesverband Technik des Einzelhandel.

Dort sieht man auch das Problem Entsorgung weitgehend entschärft. Energie-Sparlampen enthalten Quecksilber und dürfen nicht einfach in den Hausmüll gesteckt werden. Kommunale Annahmestellen sind zur Entgegennahme verpflichtet, die Geschäfte sind es nicht. Viele Händler haben aber Bereitschaft signalisiert, Energie-Sparlampen ordnungsgemäß zu entsorgen: "Keiner kann sagen, ich werde das Zeug nicht los", meint Kahnt.