Gold gewinnt wieder an Glanz
London (dpa) - Gold hat seinen Glanz für Anleger zurückgewonnen. Am Freitag stieg der Preis für das gelbe Edelmetall auf den höchsten Stand seit zwei Monaten: Er erreichte zeitweise 1372,51 Dollar je Feinunze (etwa 31 Gramm).
Tags zuvor war die Feinunze noch für etwa 1318 Dollar zu haben. Seit Wochen kann an den Edelmetallbörsen eine mehr oder weniger starke Preiserholung beobachtet werden. Ende Juni war der Goldpreis noch auf etwa 1180 Dollar eingebrochen und damit auf den tiefsten Stand seit Sommer 2010.
Eine ähnliche Erholung zeigte sich zuletzt auch beim Silber. Hier erreichte der Preis am Freitag zeitweilig mit 23,15 Dollar je Feinunze sogar den höchsten Stand seit drei Monaten. Ende Juni war der Silberpreis noch auf etwa 18,20 Dollar gefallen, er hatte damit den tiefsten Stand seit drei Jahren erreicht.
Trotz der deutlichen Erholung seit Ende Juni konnten die Preise für Edelmetalle bisher aber nur einen kleinen Teil der massiven Verluste aus dem Frühjahr wett machen.
Experten tun sich bei der Begründung für den jüngsten Preissprung bei den Edelmetallen schwer. Die Commerzbank sieht eine Ursache in der Tatsache, dass sich Starinvestoren den jüngsten Statistiken zufolge in den Monaten April bis Juni aus dem Goldmarkt verabschiedet hatten. So hatte der Hedgefonds-Manager John Paulson seine Gold-Investments im zweiten Quartal halbiert. Der Großinvestor George Soros habe sich sogar vom Rest seiner Goldanlagen getrennt. Diese „Kapitulation“ hätten andere Investoren offenbar wieder als Einstiegsmöglichkeit genutzt, schreibt die Commerzbank.
Einen weiteren Grund für die Kauflaune am Goldmarkt ersehen Fachleute aus den jüngsten Daten zur Goldnachfrage des Branchenverbandes World Gold Council. Der Verband hatte für das zweite Quartal zwar einen starken Rückgang der Nachfrage bei spekulativen Investoren gemeldet. Gleichzeitig hätten aber vor allem Asiaten den starken Rückgang der Goldpreise genutzt und in den Monaten April bis Juni für eine Rekordnachfrage nach Schmuck, Münzen und Goldbarren gesorgt.