Gold verliert Anhänger: Der Glanz ist verblichen
Der Preis ist seit Wochen auf Talfahrt. Fachleute raten schon zum Ausstieg.
Frankfurt. Für Goldbesitzer gab es in den vergangenen Jahren reichlich Grund zu strahlen: Der Preis des Edelmetalls kannte nur einen Weg und zwar nach oben. So sollte es eigentlich auch in diesem Jahr weitergehen: Rohstoff-Experten hatten in Jahresausblicken in Aussicht gestellt, dass Goldmünzen, Goldbarren oder einfach nur Goldschmuck weiter an Wert gewinnen.
Im Verlauf der vergangenen Wochen wurden die Goldliebhaber aus den Träumen gerissen. Innerhalb von nur fünf Handelstagen rutschte der Preis für das gelbe Edelmetall um 100 Dollar. Plötzlich fragen sich viele Goldanleger, ob sie nicht doch auf das falsche Pferd gesetzt haben.
Am vergangenen Mittwoch erreichte der Goldpreis bei 1555 Dollar (1179 Euro) je Feinunze den tiefsten Stand seit über sieben Monaten. Eine ähnlich rasante Talfahrt gab es zuletzt vor einem Jahr.
Zwar hat sich der Goldpreis zuletzt wieder etwas erholt, und er stand zum Wochenausklang bei 1574 Dollar. Mittlerweile ist es aber anderthalb Jahre her, dass der Goldpreis im September 2011 sein Rekordhoch bei 1920 Dollar markierte. Die Hausse geriet ins Stocken und der Goldpreis bewegte sich phasenweise monatelang mehr oder weniger seitwärts.
Selbst Fachleute, die in den vergangenen Monaten häufig optimistisch auf die Entwicklung des Goldpreises geschaut haben, werden plötzlich vorsichtiger. So zum Beispiel das Frankfurter Bankhaus Metzler. „Wir empfehlen, bei 1500 Dollar die Reißleine zu ziehen und auf bessere Einstiegsgelegenheiten zu lauern.“ So lautete der jüngste Rat in Sachen Gold an die Adresse der Investoren.