Griechenland bekommt acht Milliarden Euro Nothilfe

Brüssel (dpa) - Unmittelbar vor der drohenden Staatspleite bekommt Griechenland wie erwartet die nächste Finanzspritze von acht Milliarden Euro. Die Euro-Finanzminister gaben am Dienstag in Brüssel die Nothilfe der Euro-Länder frei, sagten EU-Diplomaten.

Dabei handelt es sich um 5,8 Milliarden Euro, der Rest kommt vom Internationalen Währungsfonds IWF. Das Geld stammt aus dem alten Hilfsprogramm für Athen von 2010 in Höhe von 110 Milliarden Euro. Ohne diese Rate wäre Griechenland Anfang Dezember pleite.

Die Freigabe des Kredits war bereits im Oktober von den Staats- und Regierungschefs der EU beschlossen worden. Die Auszahlung wurde jedoch kurz darauf eingefroren, weil der damalige Ministerpräsident Giorgos Papandreou eine Volksabstimmung über das Sparpaket seiner Regierung angekündigt hatte. Nach dem Rücktritt Papandreous hat eine Regierung der nationalen Einheit eine Fortsetzung der tiefen Spareinschnitte versprochen. Zudem haben die Politiker aller Parteien schriftlich versichert, auch im Fall eines Wahlsieges bei möglichen Neuwahlen nicht vom Sparkurs abzuweichen.

Griechenlands Finanzminister Evangelos Venizelos bekräftigte bei dem Treffen den Sparwillen Athens: „Wir haben den notwendigen politischen Konsens, wir haben die nötige nationale Einheit und auch die nationale Entschlossenheit voranzugehen.“

Noch bis Jahresende soll jetzt ein zweites Hilfsprogramm in Höhe von 130 Milliarden Euro auf den Weg gebracht werden. Außerdem haben sich die privaten Gläubiger Griechenlands - also vor allem Banken - freiwillig zu einem Verzicht auf die Hälfte ihrer eigentlich bestehenden Forderungen bereiterklärt. Diese Teil-Abschreibung der Schulden soll auch dazu beitragen, dass die schwere Rezession, in die Griechenland geraten ist, überwunden wird.