Grüne dringen auf gesetzliches Limit für Dispozinsen
Berlin (dpa) - Nach der Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) dringen die Grünen auf gesetzliche Obergrenzen, um Dispozinsen für die Kunden zu reduzieren.
Hilflose Appelle der Bundesregierung an die Banken, diese zu senken, reichten nicht aus, sagte die verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Nicole Maisch, der Nachrichtenagentur dpa.
Statt einer Deckelung stehe im Koalitionsvertrag von Union und SPD nur noch die Einführung von Warnhinweisen beim Übertritt in den Dispo. „Das ist ein Placebo und wird den Verbrauchern nur begrenzt helfen“, kritisierte Maisch.
Verbraucher-Staatssekretär Gerd Billen hatte die Kreditwirtschaft aufgefordert, die Dispozinsen fürs Konto-Überziehen zu senken. Die Herabsetzung des Leitzinses auf das Rekordtief von 0,15 Prozent zeige, dass die Institute sich noch lange Zeit sehr billig Geld leihen könnten.
„Wenn Banken gleichzeitig für die Inanspruchnahme von Dispo-Krediten völlig überzogene Zinsen nehmen, ist das aus Sicht der Verbraucher unverständlich.“ Verbraucherschützer kritisieren, dass teils Dispozinsen von mehr als 10 Prozent fällig werden.