Handel: Karstadt-Quelle wird zu Arcandor
Die Umbenennung geht auf Vorschläge einer Agentur zurück. Die Marken Thomas Cook, Karstadt und Quelle bleiben laut Konzernchef Thomas Middelhoff erhalten.
Düsseldorf. Der Karstadt-Quelle-Konzern, der vor drei Jahren knapp an der Pleite vorbeigeschrammt ist, merzt die Namen der Gründer aus dem Konzernamen aus. Vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung am 10. Mai, auf der die Familie Schickedanz jedoch das Sagen hat, firmiert die Konzernholding künftig unter dem Kunstnamen Arcandor AG. Das kündigte Konzernchef Thomas Middelhoff an. Das Wort Arcandor wurde unter 30 Vorschlägen einer Agentur ausgesucht. Es soll sogar im Chinesischen für "hochwertig und verlässlich" stehen.
"Die Umbenennung bezieht sich ausschließlich auf Geschäfte der Holding", sagte Middelhoff. Die Marken Thomas Cook, Karstadt oder Quelle seien davon nicht berührt. Neckermann soll ohnehin im ersten Quartal 2008 zur Börse gebracht werden. Der Versandhandel wurde bereits früher unter dem Kunstwort "Primondo" zusammengefasst und wird seit Sommer von Marc Sommer geleitet. Sommer verdient mit knapp drei Millionen Euro übrigens doppelt so viel wie der der Konzernchef. Hintergrund ist, dass Sommer seine ergebnisabhängigen Gehaltsanteile (1,7 Millionen Euro) im ersten Jahr garantiert wurden. "Ich bin der Arme, der so wenig kriegt - aber völlig zu Recht", scherzte Middelhoff.
Termin: Der künftige Arcandor-Chef Thomas Middelhoff stellt sich gerne den Journalisten und dem damit verbundenen Blitzlichtgewitter. Donnerstag lud er die Presse nach Ende der Veranstaltung per E-Mail für Freitag kurzfristig erneut nach Düsseldorf ein. Der Grund konnte offiziell nicht mehr erfragt werden.
Mitteilung Middelhoff will Freitag eine wichtige Mitteilung machen. Da am Donnerstag - fast - alles gesagt und gefragt wurde, kann eigentlich nur über Kauf oder Verkauf gerätselt werden. Zukaufen wollte der Konzern gerne für die Tochter Thomas Cook, verkaufen gerne Logistik und seine Call-Center.