Hohe Zustimmung für neues Führungs-Duo der IG Metall
Frankfurt/Main (dpa) - Die IG Metall hat sich ein runderneuertes Führungs-Duo an die Spitze gewählt.
Der bisherige Vize Jörg Hofmann wurde am Dienstag beim Gewerkschaftstag in Frankfurt mit großer Mehrheit von 91,3 Prozent zum neuen Ersten Vorsitzenden gewählt. Der 59 Jahre alte Diplom-Ökonom aus Esslingen ist nach zwei Jahren als Stellvertreter nun Nachfolger des aus dem Vorstand ausscheidenden Detlef Wetzel.
Als erste Frau in der Geschichte der fast 125 Jahre alten Gewerkschaft wurde zudem Christiane Benner in die engste Führungsspitze geschickt. Mit 91,9 Prozent Zustimmung erhielt die Soziologin bei ihrer Wahl zur Zweiten Vorsitzenden noch mehr Stimmen als Hofmann, der sich im aber im Vergleich zum Wahlgang 2013 schon um mehr als 13 Prozentpunkte verbessert hatte. Benner hat bereits seit vier Jahren im geschäftsführenden Vorstand der größten deutschen Gewerkschaft zukunftsträchtige Themen wie die Digitalisierung bearbeitet.
Auch bei der Bestätigung des Hauptkassierers Jürgen Kerner zeigten die Delegierten große Einigkeit und statteten ihn mit dem höchsten Ergebnis von 98,5 Prozent Zustimmung aus. Die Amtszeit der insgesamt sieben hauptamtlichen Vorstandsmitglieder beträgt vier Jahre bis zum nächsten ordentlichen Gewerkschaftstag der IG Metall. Auch die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder wurden nach den Vorschlägen der Bezirke gewählt.
Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall beglückwünschte das neue Führungsduo. Jörg Hofmann sei ein sehr erfahrener Tarifverhandler, erklärte Hauptgeschäftsführer Oliver Zander in Frankfurt. „Wir kennen wir ihn seit vielen Jahren, so wie er uns seit vielen Jahren kennt. Das ist eine wichtige Basis für die Zusammenarbeit - die in Zukunft wichtiger denn je wird.“
Zu den ersten Gratulanten Hofmanns gehörte auch Wirtschaftsminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel. Die SPD kämpfe gemeinsam mit der IG Metall für gute Arbeit und ein gutes Leben, erklärte er in einer Mitteilung. Es seien grundlegende und richtungsweisende Veränderungen in Sicht, wie die Globalisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt, der demografische Wandel, Industrie 4.0 und die Energiewende. Die Erwerbsgesellschaft müsse demokratisch gestaltet werden.
Gabriel hatte bereits ein Grußwort zur Eröffnung des Gewerkschaftstages gesprochen. Am Mittwoch erwarten die Metaller dann Kanzlerin Angela Merkel (CDU) als Rednerin.