HSH Nordbank braucht nach 2019 wohl mehr Geld vom Staat
Hamburg (dpa) - Bei der HSH Nordbank deuten sich höhere Kosten für die Steuerzahler nach 2019 an.
Die Bank werde vermutlich mehr als die bislang genannten 1,3 Milliarden Euro aus der Verlustgarantie der Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein geltend machen, ließ Aufsichtsratschef Thomas Mirow am Dienstagabend vor dem Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten durchblicken.
Es werde sich nicht um eine völlig neue Dimension handeln, aber die Zahl hinter dem Komma könne sich ändern. „Mich würde es nicht wundern, wenn wir beim Blick auf den Jahresabschluss 2013 zu dem Ergebnis kämen, dass wir einen Tick darüberliegen“, sagte Mirow.
Grund sei die Krise in der Schifffahrt, die länger dauere als angenommen, sowie immer neue Altlasten in der Bank. Vorstandschef Constantin von Oesterreich hatte bereits öffentlich erklärt, dass die Bank auch 2013 einen hohen dreistelligen Millionenverlust ausweisen werde.
Dazu tragen neben erhöhter Risikovorsorge für Schiffskredite auch Steuernachzahlungen bei. Die Bank hat nach Mirows Worten in der Vergangenheit mehrfach im Grenzbreich des steuerlich Zulässigen gearbeitet; das sei heute nicht mehr tragfähig.
Die Bank sei noch nicht über den Berg, verfüge aber über einen guten Ruf bei den Kunden. Es gebe nach wie vor erhebliche Risiken, aber auch eine reale Chance für die Bank.
„Nun kommt es darauf an, das Neugeschäft so zu dynamisieren, dass sich die Bank aus den Altlasten herausarbeiten kann“, sagte Mirow, der seit einem Jahr an der Spitze des HSH-Aufsichtsrats steht. Auf die bevorstehende Übernahme der Bankenkontrolle durch die Europäische Zentralbank sei die HSH Nordbank so gut als möglich vorbereitet.
Für die beiden Bundesländer stehen immer noch Verlustgarantien von 10 Milliarden Euro sowie potenzielle Belastungen aus der früheren Gewährträgerhaftung von 25 Milliarden Euro im Feuer. Sollten diese Beträge teilweise fällig werden, würde das die Landeshaushalte komplett zerschießen.