HSH Nordbank wieder in Gewinnzone

Hamburg (dpa) - Die HSH Nordbank ist nach zwei schweren Verlustjahren wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Für das Geschäftsjahr 2010 weist das Institut einen Konzerngewinn von 48 Millionen Euro aus, trotz der üppigen Kosten für staatliche Kapitalgarantien.

Das teilte die HSH Nordbank am Mittwoch in Hamburg mit. Damit habe die Bank ihre eigenen Planungen weit übertroffen und schreibe ein Jahr früher als erwartet wieder schwarze Zahlen, sagte Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher der Nachrichtenagentur dpa. Im Jahr 2009 hatte der Verlust 743 Millionen Euro betragen; für 2010 rechnete die Bank zunächst mit einem Minus in ähnlicher Höhe.

Nonnenmacher wird die HSH Nordbank zum Monatsende verlassen. Er hatte wegen verschiedener Skandale das Vertrauen seiner Anteilseigner verloren.

Die Bank stand im Zuge der Finanzkrise am Rand des Abgrunds und konnte nur mit staatlicher Hilfe gerettet werden. Nun sei das Institut so weit stabilisiert, dass es sowohl die Kapitalgarantien der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein zurückführen könne als auch die Refinanzierungshilfen des Bankenrettungsfonds SoFFin, sagte Nonnenmacher.

Da die HSH Nordbank kein eigenes Einlagengeschäft betreibt, muss sie sich über den Kapitalmarkt finanzieren. Gegenwärtig sind Wertpapiere in Höhe von neun Milliarden Euro auf dem Markt, die mit SoFFin-Garantien hinterlegt sind. Diese würden planmäßig in diesem und dem kommenden Jahr zurückgezahlt, sagte Nonnenmacher. Neue Wertpapiere könne die Bank nun auch ohne SoFFin-Garantien am Kapitalmarkt platzieren.

Zudem wolle die HSH Nordbank in diesem Jahr drei von zehn Milliarden Euro der Ländergarantien Hamburgs und Schleswig-Holsteins zurückführen. Damit entlastet sich die HSH Nordbank von hohen Kosten. Die staatlichen Garantien haben die Bank im vergangenen Jahr 519 Millionen Euro gekostet; davon rund 400 Millionen Euro an die Länder. Das ist deutlich mehr, als die HSH Nordbank in guten Jahren an Dividende ausgeschüttet hat.

Ohne diese Kosten und weitere Aufwendungen für den Umbau der Bank hätte der Gewinn für 2010 bei 545 Millionen Euro gelegen. Der Gewinn stammt komplett aus der Kernbank; die sogenannte Restrukturierungseinheit mit auslaufenden Geschäften lag mit 29 Millionen Euro leicht im Minus.

„Die Bank ist auf gutem Weg; der konsequente Sanierungskurs zahlt sich nun für Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter aus“, sagte Nonnenmacher. Die Bilanzsumme der Bank wurde in den vergangenen beiden Jahren von mehr als 200 auf 151 Milliarden Euro reduziert, der Mitarbeiterbestand um rund 1000 auf 3400 vermindert. „Der weltweite konjunkturelle Aufschwung und sinkende Belastungen im Kreditgeschäft sind die Hauptgründe für die positive Entwicklung“, sagte Nonnenmacher. Nach der Erneuerung der Bank stehe seit Jahresbeginn wieder das Kundengeschäft im Vordergrund.