Neuseeland-Beben trifft Versicherer schwer

Zürich (dpa) - Das jüngste Erdbeben in Neuseeland kostet die weltweite Versicherungsbranche möglicherweise einen zweistelligen Milliardenbetrag. Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re schätzt den versicherten Schaden auf 6 bis 12 Milliarden US-Dollar (4,4 bis 8,7 Mrd Euro).

Die Aktien der Branche reagierten am Mittwoch mit kräftigen Verlusten. Swiss Re rechnet allein für den eigenen Konzern mit einer Belastung von 800 Millionen Dollar vor Steuern, wie das Unternehmen am Mittwoch in Zürich mitteilte. Marktführer Munich Re und der Branchendritte Hannover Rück wagten noch keine Schätzung.

Versicherungsaktien reagierten mit herben Verlusten auf die jüngsten Schätzungen. Swiss-Re-Aktien verloren im Handelsverlauf 2,12 Prozent auf 55,35 Franken. Der Kurs der Munich Re ging um 2,56 Prozent auf 117,80 Euro in den Keller, die Hannover-Rück-Aktie gab um 2,58 Prozent auf 40,78 Euro nach. Das Erdbeben der Stärke 6,3 hatte die Region Christchurch auf der Südinsel Neuseelands am 22. Februar getroffen. Wahrscheinlich sind mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen.

Bereits im vergangenen September hatte ein Erdbeben Christchurch schwer getroffen. Das damalige Beben hatte eine Stärke von 7,1. Die Bei der Schadenshöhe hatten sich mehrere Versicherer nach dem September-Ereignis verkalkuliert: So hatte die Munich Re am Ende mit 340 Millionen Euro rund anderthalbmal so viel zu tragen wie zunächst angekündigt. Die Schäden von damals machen es nun zusätzlich schwer, die Folgen des Bebens vom Februar zu beurteilen.

Allianz-Vorstandschef Michael Diekmann hatte kürzlich für Europas größten Versicherer eine Gesamtzahl für die Region genannt: Das Neuseeland-Beben, der Zyklon „Yasi“ in Australien und die Überschwemmung der Stadt Brisbane dürften den Münchner Konzern insgesamt mit höchstens 300 Millionen Euro belasten.