HSH Nordbank zahlt SoFFin-Anleihe zurück
Hamburg (dpa) - Die HSH Nordbank führt ihre staatlich garantierten Anleihen weiter zurück. Am Freitag sei eine Anleihe aus dem Januar 2009 über drei Milliarden Euro zurückgezahlt worden, für die der Bankenrettungsfonds SoFFin gerade gestanden hätte, teilte die HSH Nordbank in der Hansestadt mit.
„Mit der Rückführung der SoFFin-Anleihen erreichen wir einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zurück in die Unabhängigkeit der Bank“, sagte Vorstandschef Paul Lerbinger. Damit sei nur noch eine Anleihe mit SoFFin-Garantie über drei Milliarden Euro offen, die bis zum Juli dieses Jahres zurückgezahlt werden soll.
Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung hatte der HSH Nordbank in der Finanzkrise einen Bürgschaftsrahmen bis zu 30 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, von dem die Bank in der Spitze bis zu 17 Milliarden Euro ausnutzte. Ohne die SoFFin-Garantien hätte sich die HSH Nordbank in der Krise am Kapitalmarkt kein Geld zur Refinanzierung ihrer Geschäfte besorgen können oder nur zu unrealistisch hohen Zinsen. Die Kosten für eine SoFFin-Garantie bei einer dreijährigen Anleihe, wie sie jetzt zurückgezahlt wurde, betragen nach Angaben aus Branchenkreisen rund ein Prozent, also etwa 30 Millionen Euro pro Jahr.
Weiterhin verfügt die HSH Nordbank über Garantien der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg über aktuell sieben Milliarden Euro. Ursprünglich waren es zehn Milliarden Euro. Für diese Garantieleistungen hat die Bank vier Prozent zu zahlen, also 280 Millionen Euro jährlich.
Die Bank will grundsätzlich auch diese Garantien gern weiter zurückführen; über konkrete Schritten in den kommenden Wochen ist jedoch nichts bekannt. Rein rechnerisch nimmt die HSH Nordbank nach dem Bericht über das 3. Quartal von der Länder-Verlustgarantie 308 Millionen Euro in Anspruch. Das ist jedoch ein rein bilanzieller Vorgang; bislang sind keine Steuermittel in die Bank geflossen.