Hybrid-Fernseher: Sony macht den ersten Aufschlag
Berlin (dpa) - Sony will als erster Hersteller in Deutschland Hybrid-Fernseher (HbbTV) auf den Markt bringen. Noch im März werden die ersten Geräte aus der Bravia-Reihe mit dem integrierten Standard HbbTV in den Handel kommen, kündigte Sony am Mittwoch (9.3.) in Berlin an.
Mit HbbTV soll nicht nur das Internet auf den Fernseher gelangen, sondern künftig neue interaktive Dienste ermöglicht werden. Alle neuen internetfähigen Bravia-LCD-Fernseher würden dann die intelligenten Online-Services unterstützen, hieß es.
Hybrid-TV gilt nach Einschätzung von Branchenverbänden inzwischen als deutlich größerer Trend als 3D-Fernsehen. Neben bereits verfügbaren Internet-Diensten wie Nachrichtenticker, Wettermeldungen oder einem Zugriff auf die Videoplattform Youtube über sogenannte Widgets lassen sich Dienste mit Hilfe von HbbTV auch parallel zum Fernsehprogramm nutzen. Der betagte Videotext soll damit zum Beispiel interaktiv und multimedial aufpoliert sowie mit einem elektronischen Programmführer ausgestattet werden.
Der neue Standard Hybrid Broadcast Broadband TV (HbbTV) wird in Deutschland von ARD, ZDF und Arte, den privaten Sendern RTL, ProSiebenSat.1 sowie dem KabelKiosk von Eutelsat unterstützt. Die Sender bieten über HbbTV unter anderem Zugriff auf die Online-Mediatheken an. Weitere Services sind in Planung.
Bei HbbTV (Hybrid broadcast broadband TV) handelt es sich um einen europäischen Standard. Bislang waren erste Inhalte auf Internet-fähigen Fernsehern über Settop-Boxen zu sehen. Vor allem die japanischen Unterhaltungselektronik-Hersteller hatten sich mit einer Unterstützung zunächst zurückgehalten. Inzwischen wollen aber alle großen Markenhersteller wie Samsung, Toshiba und Philips ihre neuen TV-Geräte HbbTV-tauglich machen. Da das Thema Internet im Heimkino für Sony einen zentralen Stellenwert besitze, sei es dem Unternehmen allerdings wichtig gewesen, hier eine Vorreiterrolle zu übernehmen, sagte Sony-Manager Martin Winkler.