Telekom-Tarifverhandlungen vertagt

Königswinter/Bonn (dpa) - Die möglicherweise entscheidende Tarifverhandlungsrunde bei der Deutschen Telekom ist am Dienstagabend unterbrochen worden. Die Vertreter des Konzerns und der Gewerkschaft Verdi vertagten sich auf Mittwoch um 10.00 Uhr, wie Teilnehmer mitteilten.

Am Dienstag waren die Gespräche von bundesweiten Warnstreiks begleitet in die nächste Runde gegangen. Verdi forderte das Management noch einmal auf, ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen: „Die laufende vierte Runde ist die letzte Gelegenheit zum Einlenken“, betonte Verdi-Streikleiter Ado Wilhelm.

Für die rund 105 000 Beschäftigten der Telekom im Inland fordert Verdi 6,5 Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber bieten dagegen lediglich 2,17 Prozent - bei einem Tarifvertrag von zwei Jahren Laufzeit. Die Tarifpartner haben zwei Tage für die vierte Verhandlungsrunde angesetzt. Ob sie eine Lösung erzielen, gilt als offen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Gespräche abgebrochen werden und die Tarifpartner die Schlichtung anrufen. Nach weiteren Angaben von Wilhelm wird an diesem Donnerstag die Große Tarifkommission über das weitere Vorgehen entscheiden.

In den vergangenen Wochen hatte Verdi die bundesweiten Warnstreiks bei der Telekom ausgeweitet. Am Dienstag legten erneut rund 6000 Mitarbeiter des Konzerns vorübergehend die Arbeit nieder. Schwerpunkte waren Südostdeutschland, Norddeutschland sowie Berlin-Brandenburg. Auch für Mittwoch waren weitere Arbeitspausen angekündigt. In den vergangenen Wochen hatten sich laut Verdi insgesamt rund 65 000 Beschäftigte der Telekom an den Protesten beteiligt.