IHK-Studie: Zuversicht der rheinischen Unternehmen wächst

Die Industrie- und Handelskammern haben 2500 Betriebe zu ihren Geschäftsaussichten befragt.

Düsseldorf. Die konjunkturelle Lage im Rheinland hat sich zum Jahresbeginn 2013 leicht verschlechtert, ist aber immer noch auf einem guten Niveau. Zu diesem Ergebnis kommt das „Konjunkturbarometer Rheinland“, eine Studie der Industrie- und Handelskammern Düsseldorf, Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Köln, Mittlerer Niederrhein und Wuppertal-Solingen-Remscheid.

Michael F. Bayer, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen, zeigte am Dienstag bei der Präsentation der Zahlen aber Lichtblicke auf: „Es ist anzunehmen, dass die rheinische Wirtschaft nicht in eine Rezession rutscht.“ Allerdings sei zumindest für das erste Halbjahr kein dynamischer Aufschwung zu erwarten. Immerhin: Eine knappe Mehrheit der rund 2500 befragten Unternehmen geht von einer Verbesserung ihrer Geschäftslage aus.

Mit 110 Punkten liegt der Geschäftsklimaindex einen Punkt höher als im Herbst und steigt seit zwei Jahren erstmals wieder leicht. „Besonders gut ist die Lage im Ernährungsgewerbe und bei der IT-Branche“, sagte Udo Siepmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. Insgesamt bleibe die Beschäftigung im Rheinland stabil: 18 Prozent der Betriebe wollen ihre Mitarbeiterzahl erhöhen, 17 Prozent planen einen Stellenabbau.

Erfreuliches aus Unternehmersicht wusste Siepmann vor allem aus dem Kreis Mettmann zu berichten. Hier sei die Gewerbesteuer besonders niedrig. In Monheim liegt sie derzeit bei 300 Prozentpunkten. „Die Stadt peilt eventuell die 280 an“, verriet Siepmann. Das wäre bundesweit der niedrigste Stand. Allerdings setze das die Nachbarstädte im Wettbewerb um Unternehmen massiv unter Zugzwang. Langenfeld (derzeit 360 Prozentpunkte stellte kürzlich für 2014 eine Gewerbesteuer-Senkung auf 300 Prozentpunkte in Aussicht.

29 Kommunen im Rheinland planen dagegen eine Steigerung. Teilweise wäre damit knapp das Niveau von der Wirtschaftsmetropole Frankfurt am Main — 460 Prozentpunkte — erreicht. Namen wollte Michael F. Bayer nicht nennen: „Das würde den Wettbewerb anfeuern.“

Dabei bewerteten die Unternehmen (69 Prozent) bei der Befragung vor allem die Standortkosten im Rheinland als zu hoch. Lediglich 13 Prozent empfinden diese als niedrig. Allerdings überlegen nur drei Prozent, aufgrund der Steuererhöhung den Standort zu verlagern.