IWF-Chefin Lagarde warnt vor Folgen eines „Brexit“
London (dpa) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat eindringlich vor den Folgen eines „Brexit“ gewarnt. Ein Ausstieg Großbritanniens aus der EU könne einen Kursverfall und einen steilen Zinsanstieg zur Folge haben.
Das sagte IWF-Chefin Christine Lagarde bei der Vorstellung eines jährlichen Berichts im Londoner Finanzministerium.
Die IWF-Experten kommen zu dem Schluss, dass mit einem EU-Austritt eine schwächere Wirtschaftsleistung und sinkende Löhne verbunden wären. Schon jetzt habe die Aussicht auf einen möglichen „Brexit“ negative Folgen für die britische Wirtschaft. Investitionen würden zurückgehalten und Einstellungen verschoben.
Auch Londons Rolle als größter Finanzplatz in Europa sei in Gefahr, da nicht klar sei, ob die britischen Unternehmen weiterhin Zugang zum europäischen Binnenmarkt hätten. Großbritannien müsse im Falle eines EU-Austritts mit vielen Ländern bilaterale Handelsverträge abschließen. Das könne Jahre dauern. Negative Langzeitfolgen seien daher zu erwarten.
Auch die Auswirkungen auf die globale Wirtschaft seien aller Wahrscheinlichkeit ebenfalls negativ und könnten heftig ausfallen, so Lagarde. Die Ungewissheit, wie die Briten am 23. Juni abstimmen werden, sorge weltweit für Nervosität.