IWF sieht EFSF-Rettungsschirm skeptisch

Washington (dpa) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) betrachtet Überlegungen zu einer deutlichen Ausweitung des Euro-Rettungsschirms EFSF mit großer Skepsis.

„Wer argumentiert, dass wir einen gigantischen EFSF brauchen, bewegt sich jenseits dessen, was vernünftig ist“, sagte der Leiter der Europa-Abteilung des IWF, Antonio Borges, am Freitag in Washington. Der Rettungsfonds sei zwar ein zentrales Element der Krisenbekämpfung. „Er ist allerdings nicht die Lösung für jedes einzelne Problem“, betonte der Experte.

EU-Währungskommissar Olli Rehn hatte am Rande der Jahrestagung von IWF und Weltbank am Wochenende erklärt, es sei „sehr wichtig, dass wir die Ausweitung der EFSF mit Hilfe eines Hebels erörtern, um ihre Wirkung zu verstärken und sie effektiver zu machen“. Auch US-Finanzminister Timothy Geithner soll den Europäern empfohlen haben, die Mittel den Euro-Hilfsfonds auf eine Weise deutlich zu erweitern, ohne dass der EFSF selbst sein Kapital aufstocken muss.

Als Vorbild gilt ein amerikanisches Instrument im Kampf gegen die Finanzkrise. Dabei hatte die US-Notenbank 2008 ein Kreditprogramm mit einem Volumen von 200 Milliarden Dollar aufgelegt, die das Finanzministerium mit 20 Milliarden Dollar garantierte - was zu einer Verzehnfachung der eingesetzten Mittel bedeutete.

Als eine weitere Variante wird diskutiert, dass die Europäische Zentralbank der EFSF eine unbegrenzte Kreditlinie einräumt und den Rettungsschirm mit einer Banklizenz ausstattet.