Kalter Winter treibt die Heizkosten in die Höhe
Verbraucher mit Öl- und Gasheizungen müssen für 2010 mit höheren Nachzahlungen rechnen.
Berlin. Der kalte Winter treibt die Heizkosten nach oben: Mietern und Wohnungseigentümern drohen für 2010 Nachzahlungen an ihre Gasversorger. Haushalte mit Gasversorgung müssten für 2010 mit Mehrkosten von 4,5 Prozent rechnen, obwohl sich die Gaspreise in der Summe kaum bewegt hätten, teilte das Verbraucherportal toptarif.de mit. Gründe seien der frostige Start ins Jahr sowie der ungewöhnlich kalte Dezember.
Nach Angaben von toptarif.de profitierten die Gaskunden zuletzt noch immer von der recht moderaten Gaspreisentwicklung. Zwischen Frühjahr und Jahresende 2009 sanken die Gaspreise demnach in mehreren Schritten um 20 Prozent und blieben 2010 relativ konstant.
„Auf einen durchschnittlichen Haushalt entfallen nun zusätzliche Gaskosten von knapp 53 Euro“, erklärt Daniel Dodt von toptarif.de. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft lag der Durchschnittsverbrauch eines deutschen Haushalts mit Gasheizung 2009 bei 15 200 Kilowattstunden. „In größeren Haushalten, zum Beispiel bei Familien in Einfamilienhäusern, können auch Nachzahlungen von 100 Euro und mehr fällig werden.“
Eine Möglichkeit, sich in Zukunft vor steigenden Gaskosten zu schützen, sei der Anbieterwechsel. In vielen Regionen klafften zwischen günstigen und teuren Versorgern, etwa für Familien, Preisunterschiede von 300 bis 400 Euro.
Deutlich höher fallen die Ausgaben für Ölheizungen aus, weil dort auch die Preise in die Höhe schnellten, teilte das auf die Erfassung von Energieverbrauch spezialisierte Unternehmen Techem mit. Demnach kommen auf die Bundesbürger für 2010 bei der Heizkostenabrechnung ihrer Ölheizung um 30 bis 50 Prozent höhere Ausgaben zu.
Im bundesweiten Schnitt haben die Bundesbürger laut Techem in den Wintermonaten Oktober bis Dezember des vergangenen Jahres 20 Prozent mehr Heizenergie verbraucht als im Vorjahreszeitraum. Regional fiel der Anstieg aber noch deutlich höher aus: Auf Sylt lag das Plus beispielsweise bei 28 Prozent, in Bamberg bei 27 Prozent und in Saarbrücken bei 26 Prozent.