Kfz-Handel bleibt zuversichtlich

Die Verkäufe pendeln sich wieder auf ein Normaljahr ein. Werkstätten gut ausgelastet.

Düsseldorf. Nach der Sonderkonjunktur 2009 durch die Abwrackprämie ist das deutsche Kfz-Gewerbe wieder auf ein Normaljahr eingestimmt. "2010 wird ein sehr starker Abschwung sein", sagte Verbandspräsident Robert Rademacher auf der Jahrespressekonferenz in Düsseldorf. Dennoch herrscht in den bundesweit 38.300 Kfz-Betrieben mit ihren 456.000 Mitarbeitern weiterhin Zuversicht, 2010 gut zu meistern.

Nach Verbandsschätzung wird in diesem Jahr zwar die Zahl der Pkw-Neuzulassungen nach der ausgelaufenen Prämie um rund eine Million auf 2,7 bis 2,8 Millionen Stück zurückgehen. "Der Umsatz wird aber nicht so drastisch sinken wie die Stückzahl", schätzte Rademacher. Über die Prämie wurde vor allem der Absatz von Kleinwagen angekurbelt. Jetzt würden die Kunden wieder größere Autos ordern.

2009 stieg der Branchenumsatz um 3,7 Prozent auf 134,4 Milliarden Euro. Dabei legten die Neuwagenverkäufe um 11,6 Prozent auf 59,6 Milliarden Euro zu, die von prämienfähigen Jahreswagen um 3,9 Prozent auf 39 Milliarden Euro. Der Gebrauchtwagenhandel büßte um 3,4 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro ein.

Minis und Kleinwagen konnten 2009 ihren Marktanteil kräftig steigern, und zwar von rund einem Viertel auf gut ein Drittel. Mittel- und Oberklasse büßten entsprechend ein. Das zeigte sich auch bei den Neuwagenpreisen, die auf das Niveau von 2003 gefallen sind. Im Westen sanken die Preise um gut 3.000 auf durchschnittlich 22.730 Euro, im Osten nur um 100 auf 21.220 Euro.

In den nächsten Monaten soll das Niveau wieder angehoben werden. Wegen des harten Winters sind laut Rademacher auch die Werkstätten, mit denen zu 80 Prozent das Geld verdient wird, sehr gut ausgelastet. Mit Frühlingsbeginn werde auch das Neuwagengeschäft wieder anziehen. Die Umsatzrendite soll 2010 bei einem Prozent gehalten werden.

Vom Pkw-Neuzulassungsboom hat 2009 vor allem NRW profitiert. "Das Angebot, 2.500 Euro vom Staat zu erhalten, hat besonders die Menschen an Rhein und Ruhr elektrisiert", berichtete NRW-Verbandspräsident Ernst-Robert Nouvertné. In NRW wurden mehr Autos gefördert als in anderen Bundesländern: Von 745.980 neu zugelassenen Pkw bekamen 380.000 Stück die Prämie - jeder Zweite.