Konsumklima geht zum zweiten Mal leicht zurück
Nürnberg (dpa) - Zum zweiten Mal in Folge hat sich die Stimmung der deutschen Verbraucher leicht eingetrübt. „Höhere Preise, die Atomkatastrophe in Japan sowie sich ausweitende politische Unruhen in Nordafrika und Nahost lassen die Rahmenbedingungen für die Konsumenten im Augenblick nicht mehr ganz so rosig erscheinen.“
Das teilte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit. Daher seien die Bundesbürger mit Blick auf ihre Konjunktur- und Einkommenserwartungen im April pessimistischer gewesen, während die Anschaffungsneigung nahezu unverändert blieb.
Der Konsumklimaindex für Mai fiel erneut, diesmal von 5,9 auf 5,7 Punkte. Damit zeichnet sich nun erstmals eine länger anhaltende Delle ab, nachdem der Wert seit Juni vergangenen Jahres stetig gestiegen war. „Inwieweit sich dies zu einem Trend entwickeln kann, hängt in erster Linie vom weiteren Verlauf der geopolitischen Rahmenbedingungen ab“, kommentierte die GfK.
Am stärksten sank die Einkommenserwartung der Bürger. Daran sind vor allem die gestiegenen Preise schuld: „Rekordstände bei Benzin und Heizöl dämpfen die Kaufkraft der Konsumenten“, erläuterten die Nürnberger Marktforscher. Die Teuerung zehre einen Teil der Einkommenszuwächse wieder auf, Rentner müssten Einbußen hinnehmen.
Auch die Konjunkturerwartung der rund 2000 Befragten ging auf hohem Niveau zurück. Gerade die Exportnation Deutschland sei auf ein ruhiges und sicheres weltwirtschaftliches Umfeld angewiesen, hieß es. Die Atomkatastrophe in Fukushima und die Unruhen in Libyen hätten die „überaus guten Rahmenbedingungen im Inland“ überlagert. Persönliche Konsequenzen ziehen aber die wenigsten: Die Anschaffungsneigung blieb nahezu unverändert hoch. Die von dem robusten Arbeitsmarkt ausgehende Zuversicht scheint stärker zu sein als die Inflationsgefahr und die Sorge um Japan und Nordafrika.