Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 2,891 Millionen
Nürnberg (dpa) - Auf dem deutschen Arbeitsmarkt läuft es trotz leicht schrumpfender Wirtschaft und internationaler Krisen noch immer rund.
Zwar sei die Zahl der Arbeitslosen im August leicht angestiegen; dies habe jedoch allein jahreszeitliche Gründe, betonten Volkswirte und Konjunkturforscher in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Nach ihren Berechnung waren im August 2,891 Millionen Männer und Frauen arbeitslos; dies wären rund 20 000 mehr als im Juli. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen will die Bundesagentur für Arbeit an diesem Donnerstag veröffentlichen.
Ohne saisonale Effekte, die im Ferienmonat August in der Regel stärker ausgeprägt sind, wäre die Zahl der Erwerbslosen sogar leicht gesunken. „Ich gehe davon aus, dass die positive Grundtendenz am Arbeitsmarkt noch anhält, obwohl es konjunkturell doch ein bisschen Gegenwind gibt“, sagte etwa Heiko Peters, der bei der Deutschen Bank unter anderem die Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt beobachtet.
Das leichte Schrumpfen der deutschen Wirtschaft im zweiten Quartal werde sich aber noch nicht in den aktuellen Arbeitsmarktzahlen bemerkbar machen, betonte Peters. Als Faustregel gilt, dass Schwankungen der Konjunktur sich mit einer Verzögerung von vier bis sechs Monaten auf den Arbeitsmarkt auswirken. Für die kommenden Monate sind die Experten allerdings skeptischer.
Die insgesamt optimistische Einschätzung der Fachleute stützte am Donnerstag auch die Bundesagentur. Nach ihrem monatlich veröffentlichten Stellenindex BA-X haben deutsche Unternehmen im August trotz eingetrübter Konjunktur so viele neue Mitarbeiter gesucht wie seit gut zwei Jahren nicht mehr. Der entsprechende Indikator stieg in dem Monat auf den Wert von 168 - und damit um zwei Punkte höher als im Juli und zehn als vor einem Jahr. „Der leichte Aufwärtstrend der vergangenen Monate setzte sich damit fort“, kommentierte die Bundesagentur die Zahlen.
Der aktuelle BA-X-Wert deutet für die Nürnberger Bundesbehörde daraufhin, dass die Betriebe trotz der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten weiterhin bereit seien, zusätzliche Mitarbeiter zu beschäftigen. Inzwischen liege bei zwei Dritteln der Branchen die Zahl der offenen Stellen über dem Niveau vom Sommer 2013. Beeinflusst sei der Wert aber auch durch den Umstand, dass Beschäftigte in Phasen guter Beschäftigungslage häufiger ihren Arbeitsplatz wechselten und manche damit freiwerdenden Stellen schwieriger zu besetzen seien als zu Zeiten hoher Arbeitslosigkeit.