Lufthansa: Kein neues Angebot für Piloten
Frankfurt/Main (dpa) - Kurz vor Ende des dreitägigen Streiks hat die Lufthansa ihren Piloten kein neues Angebot in Aussicht gestellt.
Seiner Ansicht nach enthalte die Offerte aus der vergangenen Woche ausreichend Substanz, über die man reden könne, sagte das Vorstandsmitglied der Lufthansa Passage, Kay Kratky, am Freitag in Frankfurt. Er warnte vor einem weitreichenden Imageschaden der gehäuften Arbeitskämpfe für die Lufthansa. „Die Folgen dieses Streiks sind verheerend.“
Es bestehe die Gefahr, dass Reisen mit einer deutschen Airline von den Kunden nicht mehr als der zuverlässigste Weg wahrgenommen werde und diese sich Alternativen suchten. Daneben habe Lufthansa einen wirtschaftlichen Schaden im mittleren zweistelligen Millionenbereich erlitten.
Die Verhandlungen sollten seiner Auffassung nach „in den nächsten Tagen“ wiederaufgenommen werden, sagte Kratky. Vorrangig gehe es aber zunächst darum, die Folgen des Streiks aufzuräumen. „Diese Zeit gönnen wir uns noch.“ Der Einsatz eines Schlichters sei grundsätzlich eine Möglichkeit, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind.
Lufthansa werde am Samstag ihr Programm nahezu vollständig fliegen, kündigte der Krisenstabs-Chef Werner Knorr an. Man werde knapp 1800 Verbindungen fliegen und dafür rund 5000 Crews in Kabine und Cockpit einsetzen. Wenige Einzelverbindungen seien schon vor mehreren Tagen abgesagt worden.
Lufthansa hat Knorr zufolge vor dem Streik geplant Maschinen im Ausland stehen lassen, damit diese am Samstagmorgen in die deutschen Drehkreuze fliegen können. Als erste werde noch am heutigen Freitagnachmittag mitteleuropäischer Zeit eine Maschine in Singapur starten. Die ersten Jets aus Nordamerika werden um kurz nach 05.00 Uhr am Frankfurter Flughafen erwartet.
Die Techniker der Lufthansa müssten Sonderschichten einlegen, um die lang abwesenden Jets zu warten, erläuterte Knorr. Auch wenn der Flugbetrieb für die Passagiere bereits wieder völlig normal laufe, seien in der kommenden Woche noch zahlreiche Nacharbeiten notwendig. So müssten noch mehr als 10 000 Dienstpläne geändert werden.