Magazin: Netzagentur warnt vor Verzögerungen
Bonn/Düsseldorf (dpa) - Die Bundesnetzagentur hat vor neuen Hindernissen beim Ausbau der Hochspannungstrassen in Deutschland gewarnt.
Wie das Magazin „WirtschaftsWoche“ am Samstag vorab berichtete, kritisiert der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, in einem Schreiben an das Bundeswirtschaftsministerium Pläne des Bundesamtes für Strahlenschutz und des Bundesumweltministeriums, die Grenzwerte für elektrische und magnetische Felder zu verschärfen. Dies würde den Netzausbau „erschweren und verteuern“, zitiert die „WirtschaftsWoche“ aus dem Brief. Ein Sprecher der Netzagentur bestätigte der dpa, dass es einen Brief zu dem Thema gebe. Zum Inhalt wollte er jedoch keine Angaben machen.
Homann bemängelt laut „WiWo“, dass etwa der Grenzwert für magnetische Felder in Wohngebieten auf ein Zehntel gesenkt werden soll. Zudem solle die Grenze für elektrische Felder nicht nur in Wohngebieten, sondern auch außerhalb gelten. Besonders kritisch sehe Homann, dass nach einer Übergangsfrist von fünf Jahren diese Regeln auch für bestehende Leitungen gelten sollen.
Erst am Freitag hatte die Bundesnetzagentur mitgeteilt, der Ausbau der Höchstspannungsstromnetze in Deutschland komme nur schleppend voran. Bei der Mehrzahl der Projekte, die bereits vor der Energiewende angeschoben wurden, sei es zu teils deutlichen Verzögerungen gekommen. Bisher seien lediglich 214 Kilometer von insgesamt gut 1800 Kilometer Leitungen aus dem Ausbaugesetz realisiert worden.