MAN verdient weniger Geld
München (dpa) - Der Lastwagenbauer MAN bekommt die schwächeren Märkte vor allem in Westeuropa zu spüren und hat einen holprigen Start ins Jahr erwischt. „Ein erschwerender Faktor war dabei der verstärkte Wettbewerb in stagnierenden Märkten“, teilte Konzernchef Pachta-Reyhofen mit.
„Der von vielen befürchtete Nachfrageeinbruch bei Nutzfahrzeugen ist jedoch ausgeblieben.“ Allerdings belastete wohl auch der Preisdruck auf dem Lastwagenmarkt die Bilanz: Der operative Gewinn schrumpfte in den ersten drei Monaten um gut 20 Prozent auf 253 Millionen Euro.
Unter dem Strich sieht es noch deutlich trister aus: Hier bleiben der neuen Volkswagen-Tochter zwischen Januar und März nur noch 129 Millionen Euro. Vor einem Jahr waren es noch 565 Millionen gewesen, die allerdings auch durch einen Sondereffekt aus der Bewertung der Anteile an der schwedischen VW-Tochter Scania getrieben waren. Der Umsatz kletterte leicht um 3 Prozent auf 3,84 Milliarden Euro. Für dieses Jahr bleibt Pachta-Reyhofen dann auch nur wenig euphorisch. Das Maschinenbau-Geschäft blieb im ersten Viertel nahezu stabil.
„Während MAN langfristig mit einem soliden Wachstum auf den weltweiten Transport- und Energiemärkten rechnet, gehen wir für das Jahr 2012 jedoch nach wie vor von einer weltweiten Abschwächung des Wirtschaftswachstums aus“, sagte Pachta-Reyhofen. Den Rückgang des operativen Gewinns hatte der Manager bereits auf der Hauptversammlung bekannt gegeben. Auch Scania hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Beide Rivalen sollen unter dem gemeinsamen VW-Dach künftig enger zusammenarbeiten und so vor allem Geld sparen.
„Die sich nun bietenden Chancen gemeinsam mit Volkswagen und Scania geben MAN zusätzlichen neuen Rückenwind“, sagte Pachta-Reyhofen. Branchenkennern zufolge sind die Preise für Lastwagen angesichts der schwächelnden Nachfrage in Westeuropa unter Druck, so das pro Fahrzeug weniger Geld in der Kasse bleibt. „MAN wird dem mit Maßnahmen zur Profitabilitäts- und Effizienzsteigerung begegnen“, kündigte Pachta-Reyhofen an.
Die Branche gilt als Barometer für die Wirtschaftsentwicklung, denn wenn die Konjunktur schwächelt, werden weniger Güter transportiert. Die Lkw-Hersteller spüren dies meist recht früh. Langfristig ist MAN aber weiter zuversichtlich, kräftig zulegen zu können. Bis 2020 wollen die Münchner an die Spitze fahren. Hoffnungen setzt der Konzern dabei vor allem auf die boomenden Märkte in den sogenannten BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China.