Maschinenbauer: Schwaches Russlandgeschäft drückt Exporte
Frankfurt/Main (dpa) - Das sehr schwache Russlandgeschäft hat die Ausfuhren der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer im Auftaktquartal 2014 leicht ins Minus gedrückt.
Von Januar bis März exportierte die Schlüsselindustrie Waren im Wert von 35,7 Milliarden Euro. Das sind 0,9 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie der Branchenverband VDMA in Frankfurt mitteilte.
„In einem insgesamt schwierigen Umfeld konnten die deutschen Maschinenbauer ihre Exporte annähernd auf dem Niveau des Vorjahres halten“, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Dank der guten Nachfrage aus den USA und den EU-Partnerländern habe die Branche den Rückgang der Ausfuhren nach Russland um 17,2 Prozent weitgehend kompensiert. Die Exporte dorthin hätten wegen der schwachen russischen Binnenkonjunktur schon vor Beginn der Krise in der Ukraine Dynamik verloren.
Insgesamt ist das Minus aus Sicht des VDMA enttäuschend, zumal die mittelständisch geprägte Branche im Jahr 2013 mit minus 0,3 Prozent bei den Exporten stagnierte.
Immerhin geht es im Geschäft mit den 28 EU-Ländern wieder bergauf. Die Lieferungen stiegen um 2,4 Prozent. Mit 42 Prozent Exportanteil ist die EU der wichtigste Absatzmarkt der Branche. In den USA setzten die Maschinenbauer ihren Wachstumskurs mit plus 6,6 Prozent fort, während die Ausfuhren in den größten außereuropäischen Auslandsmarkt China erneut um 2,5 Prozent schrumpften.
Der Ausblick der Branche bleibt verhalten, vor allem weil die Investoren wegen der Spannungen zwischen Russland und der westlichen Welt derzeit eher abwartend agierten. Der Verband hofft daher auf positive Überraschungen im Geschäft mit den EU-Partnerländern.
Mit einer Exportquote von 77 Prozent ist der Maschinenbau wie kaum eine andere Branche auf ein starkes Auslandsgeschäft angewiesen. Maschinen und Anlagen sind nach Autos Deutschlands zweitwichtigster Exportschlager.