Massenrückruf bei General Motors

Zündschlösser können zur tödlichen Gefahr werden. In Europa sind Tausende Opel-Autos vom Typ „Roadster“ betroffen.

Massenrückruf bei General Motors
Foto: Arne Dedert

Detroit/Rüsselsheim. General Motors (GM) ruft weltweit knapp eine Million weitere Autos wegen Problemen an den Zündschlössern zurück. Nach den Modelljahren 2003 bis 2007 werden nun auch alle jüngeren Fahrzeuge der gleichen Typen in die Werkstätten gebeten. Bei den Autos von 2008 bis 2011 wurden zwar verbesserte Zündschlösser verbaut. Doch fürchtet die Opel-Mutter, dass alte Teile bei Reparaturen verwendet worden sind. Damit steigt die Gesamtzahl der jüngsten Rückrufe bei GM auf rund 2,6 Millionen Fahrzeuge.

Das Problem: Es kann passieren, dass der Zündschlüssel von selbst in die Aus-Position zurückspringt, vor allem wenn schwere Dinge am Schlüsselbund hängen. Das schaltet neben dem Motor auch Servolenkung, Bremskraftverstärker und Airbags ab. GM selbst geht von zwölf Todesfällen bei Unfällen aus, Verbraucherschützer kommen auf weit höhere Zahlen.

Kurz nach dem Amtsantritt von Konzernchefin Mary Barra hatte GM im Februar die ersten Autos zurückbeordert, schloss aber schon bald darauf weitere Wagen ein. Nun, nach einem Monat, ist der Rückruf dreimal so groß. Die meisten betroffenen Autos sind Chevrolets, Pontiacs und Saturns, die in den USA verkauft wurden. Aber auch Exemplare des Opel GT Roadster brauchen neue Teile. Insgesamt gehe es um 7450 Roadster in Europa und somit um wenige Tausend in Deutschland. „Darüber hinaus sind keine anderen Opel-Modelle von diesem Rückruf betroffen“, versicherte Opel.

Mary Barra muss sich in dieser Sache am Montag einer Anhörung im US-Kongress in Washington stellen. Bei der Untersuchung geht es nicht allein um technische Fehler, Konstruktionsmängel oder Schlamperei. Die Gretchenfrage, die die Abgeordneten und Senatoren stellen werden, lautet: Wurde die fatale Unfallserie wegen defekter Zündschlösser von den Machern in Detroit absichtlich verschleppt? Es gab nämlich offenbar bereits vor fünf Jahren Hinweise auf die Probleme. dpa