Mehrere Unternehmer haben Interesse an P+S-Werft
Stralsund (dpa) - In die Suche nach einem neuen Investor für die insolvente P+S-Werft in Stralsund ist Bewegung gekommen. Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann bestätigte am Samstag der Nachrichtenagentur dpa, dass er derzeit „ganz gute Gespräche“ mit potenziellen Käufern führe.
„Wir haben in der Tat zwei russische Interessenten und auch durchaus noch andere“, sagte Brinkmann. In den kommenden Woche würde intensiv weiterverhandelt „und wir hoffen, dass wir dann auch zu einem Ergebnis kommen“. Die Namen der möglichen Investoren wollte Brinkmann nicht nennen.
Sein Ziel sei die Unterzeichnung eines Kaufvertrags für die Zeit zwischen September und Oktober, sagte Brinkmann und bestätigte damit einen Bericht der „Ostsee-Zeitung“ (Samstag). Nach Informationen des Blattes zählt der Eigner der Nordic Yards in Wismar und Rostock-Warnemünde, Witali Jussufow, zu den Interessenten. Von dem Unternehmen war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen. Nordic Yards baut an den beiden Standorten Umspannplattformen für Windparks auf See und hat sich damit Alternativen zum defizitären Frachterbau erschlossen.
Vor knapp einem Jahr hatten die P+S-Werften mit ihren Standorten Stralsund und Wolgast Insolvenz angemeldet. Während die Wolgaster Peenewerft mittlerweile von der Bremer Lürssen-Gruppe übernommen worden ist, erwies sich die Investorensuche für Stralsund bislang als sehr schwierig.
Mecklenburg-Vorpommerns Arbeitsministerin Manuela Schwesig (SPD) hatte bei einem Besuch der Stralsunder Werft in der Vorwoche erklärt, sie gehe nicht davon aus, dass selbst bei erfolgreicher Investorensuche alle Arbeitskräfte übernommen werden könnten. Einst waren dort rund 1200 Menschen beschäftigt. Derzeit arbeiten laut Brinkmann noch etwa 500 Beschäftigte in Stralsund, in der Transfergesellschaft sind seinen Angaben zufolge noch 799 ehemalige Mitarbeiter der P+S-Werften.