Neue Spekulationen über Mehrkosten beim Flughafen-Bau
Berlin (dpa) - Über die Baukosten für den neuen Hauptstadtflughafen gibt es neue Spekulationen. Nach einem Bericht des Magazins „Focus“ werden im BER-Aufsichtsrat Mehrkosten im dreistelligen Millionenbereich befürchtet.
Wegen des Schallschutzes, nicht näher benannter Baurisiken und des längeren Betriebs von Berlin-Tegel könnten die Gesamtkosten von derzeit 4,3 Milliarden auf 4,7 Milliarden Euro steigen. Flughafensprecher Ralf Kunkel betonte jedoch: „Das sind reine Spekulationen.“ Es gebe keinen neuen Erkenntnisstand, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.
Seit das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg im April entschieden hatte, dass der vorgesehene Lärmschutz für die Anwohner nicht ausreicht, kursieren immer wieder Zahlen über die möglichen Mehrkosten. Bekannt ist auch, dass jeder weitere Monat Verzögerung bis zu 40 Millionen Euro kostet. Die Airport-Eröffnung im Südosten der Hauptstadt musste bereits viermal verschoben werden. Zuletzt wurde im Januar bekannt, dass auch der Termin 27. Oktober 2013 nicht zu halten ist.
Allerdings gibt es auch positive Meldungen aus Schönefeld: Dem „Focus“-Bericht zufolge könnte die Sanierung der noch aus DDR-Zeiten stammenden Nordbahn um gut 100 Millionen Euro preiswerter werden. Kernbohrungen hätten gezeigt, dass die alte Beton-Rollbahn sehr gut erhalten sei und deswegen nur eine neue Deckschicht benötige.
Kunkel bestätigte, dass es einen positiven Zwischenbericht gegeben habe. Allerdings könne man erst nach dem endgültigen Gutachten entscheiden, ob eine Komplettsanierung notwendig sei oder lediglich eine Oberflächensanierung, die deutlich preiswerter wäre. Zur Höhe der möglichen Ersparnis wollte er sich nicht äußern.
Wann der neue Flughafen schließlich eröffnet wird, ist weiterhin offen. Auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will sich derzeit auf keinen Termin festlegen. „Das ist für viele Menschen eine unendliche Geschichte“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Auf die Frage, wann die Geschichte abgeschlossen sei, antwortete er nur: „Irgendwann wird sie enden.“