Neuer Interessent für die Karstadt-Filialen
Investmentbank Goldman Sachs als Vermieter ist für Übernahme im Gespräch.
Frankfurt. Das Interesse von Investoren an einer Übernahme der insolventen Kaufhauskette Karstadt steigt. "Am Freitag hat sich ein weiterer interessierter Investor bei mir gemeldet", sagte der Beauftragte der Insolvenzverwaltung, Rolf Weidmann, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Möglich ist offenbar ein Angebot der US-Investmentbank Goldman Sachs.
Wachsendes Interesse an Karstadt beobachtet auch der vom Insolvenzverwalter eingesetzte Unternehmensvorstand Thomas Fox: Seit Interessenten Einblick in die Halbjahreszahlen der Kaufhauskette nehmen könnten, "hat das Interesse an Karstadt nochmals deutlich zugenommen", sagte Fox der Zeitung. Er hält es nach eigenen Angaben auch für denkbar, dass die US-Investmentbank Goldman Sachs als Eigentümer von Karstadt-Immobilien ein Gebot abgibt: "Für die Vermieterseite könnte ein Kauf Sinn ergeben", sagte Fox.
Eile habe der Verkauf nicht, betonte er. "Wir stehen unter keinem finanziellen Druck, einen Investor zu finden." Das Geschäft sei bis Weihnachten finanziert. Bislang lag dem Insolvenzverwalter nur ein Kaufangebot vor: Der europäische Investor Triton hatte vor gut einer Woche kurz vor Ende der ursprünglichen Angebotsfrist als einziger Bieter ein Kaufangebot für Karstadt eingereicht.
Ein mögliches Engagement von Triton war auf Kritik der Arbeitnehmer gestoßen. Medienberichten zufolge will Triton 4.000 Stellen bei Karstadt abbauen. Karstadt war 2009 zusammen mit seinem Mutterkonzern Arcandor Pleite gegangen, zu dem auch das traditionsreiche Versandhaus Quelle gehörte. Der Insolvenzverwalter will 120 Karstadt-Filialen an einen Bieter verkaufen. Dort sind rund 26.000 Mitarbeiter beschäftigt.