Meinung Nicht nur Start-ups werden gebraucht.
Wenn Bäcker und Fleischer ihre Läden schließen, ist das Bedauern im Dorf oder Stadtteil groß. Dass wir als Verbraucher oft woanders kaufen und den Niedergang der Fachgeschäfte befördern, gerät dabei gerne aus dem Blick.
Wenn Betriebsinhaber keinen Nachfolger finden, können aber auch andere Gründe eine Rolle spielen. Zum Beispiel eine zu geringe Wertschätzung für die Leistung der Selbstständigen, deren Arbeitswoche in der Regel eher 60 als 40 Stunden hat. Glänzende Karriereaussichten für junge Leistungsträger bietet insbesondere das Handwerk.
Aber die Branche hat ein Imageproblem. Berufliche Bildung hat einen höheren Stellenwert verdient. Sie muss als gleichwertige Alternative zu akademischen Qualifikationen angesehen werden. Wie ein Studium sollte die Meisterausbildung gebührenfrei sein. Und wer einen Betrieb gründet und übernimmt, hat öffentliche Unterstützung verdient. Nicht nur Start-ups werden gebraucht.