Nike wächst rasant

Beaverton/Frankfurt (dpa) - Sportartikel scheinen selbst dann zu laufen, wenn die Weltkonjunktur wankt: Marktführer Nike hat seinen Umsatz im ersten Geschäftsquartal (von Juni bis August) um satte 18 Prozent auf 6,1 Milliarden Dollar (4,5 Mrd Euro) gesteigert.

Der Gewinn legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf unterm Strich 645 Millionen Dollar zu. Das war mehr als Analysten erwartet hatten. Auch für die Zukunft ist Nike zuversichtlich. Das färbte auch auf Adidas ab. Der Kurs des Nike-Konkurrenten heimste am Freitag in Frankfurt deutliche Gewinne ein, trotz des düsteren Börsenumfeldes.

Nike legte überall auf der Welt zu - bis auf Europa. Der US-Anbieter begründete die Stagnation auf dem Kontinent in seinem Zwischenbericht vom Donnerstagabend allerdings nicht mit der grassierenden Schuldenkrise, sondern mit der Fußballweltmeisterschaft im Vorjahr. Damals waren die Verkäufe kräftig gesteigert, was es heute schwer macht, noch einen draufzusetzen.

Auch die nächsten Monaten scheinen rosig: Die Bestellungen für die Monate September 2011 bis Januar 2012 lägen um 16 Prozent höher, hieß es. Besonders in den Schwellenländern inklusive China brummt das Nike-Geschäft. Am bedeutsamsten ist aber immer noch der Heimatmarkt Nordamerika, auch dort liefen die Geschäfte positiver als von Analysten erwartet. Zudem habe sich der japanische Markt nach der Naturkatastrophe wieder erholt, hieß es von Beobachtern.

Der Branchenführer wird allerdings vom deutschen Rivalen Adidas bedrängt, der Nike über kurz oder lang vom Thron stoßen will. Adidas hatte sich vor Jahren mit dem Zukauf von Reebok im amerikanischen Markt gestärkt. Umgekehrt übernahm Nike den schwächelnden britischen Sportartikelhersteller Umbro und sicherte sich damit ein Standbein im wichtigen europäischen Fußballgeschäft.

Der Adidas-Kurs kletterte am Freitag zeitweilig um mehr als 3 Prozent auf über 47 Euro und blieb auch dauerhaft im Plus, während der Leitindex Dax sich abermals auf eine Berg- und Talfahrt begab.