Bundesbank: Konjunkturlage besser als Stimmung
Washington (dpa) - Die Unruhe an den Finanzmärkten kann nach Einschätzung von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann auch die restliche Wirtschaft erfassen. „Es gibt Risiken, dass die Turbulenzen an den Finanzmärkten auch langsam übergreifen auf die realwirtschaftliche Lage“.
Das sagte Weidmann am Freitag in Washington nach einem Treffen der Finanzminister und -Notenbankchefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20). „Eine erneute Rezession ist meines Erachtens aber unwahrscheinlich“, betonte Weidmann. „Die Lage ist derzeit deutlich besser als die Stimmung.“ Die Abschwächung sei nicht unerwartet gekommen. Deutschland hebe sich positiv vom Rest der Euro-Zone ab.
Eine angemessene Eigenkapitalausstattung der Banken sei in der jetzigen Lage zwar wichtig. Sie sei insgesamt aber deutlich besser als noch im Jahr 2008. Mit den neuen Basel-III-Regeln werde die Eigenkapitalausstattung weiter verbessert. „Undifferenzierte Forderungen nach mehr Eigenkapital halte ich nicht für hilfreich“, sagte Weidmann.
Um das Vertrauen der Finanzmärkte zurückzugewinnen, müsse an den Ursachen der Staatsschuldenkrise angesetzt werden.