OECD bietet wenig Hoffnung für Arbeitslose
Paris (dpa) - Die OECD rechnet auch im kommenden Jahr mit einer weiter hohen Arbeitslosigkeit.
Betroffen sind in den 34 Mitgliedsländern vor allem Jugendliche und gering qualifizierte Menschen.
Ende 2014 soll die Arbeitslosenquote bei 7,8 Prozent liegen, für Mai 2013 errechnete die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 8,0 Prozent. Damit wären 48 Millionen Menschen in den OECD-Ländern ohne Job.
OECD-Generalsekretär José Ángel Gurría nannte am Dienstag in Paris vor allem die hohe Jugendarbeitslosigkeit eine „soziale Tragödie“. Gurría sieht „die Gefahr, eine ganze Generation zu verlieren“.
Einen Grund erkennt die OECD in der „großflächigen Deregulierung von Zeitverträgen in den 1990er Jahren“. Als Folge arbeiteten immer mehr Menschen mit unsicheren Kurzzeitverträgen. Die meist jungen Menschen oder gering Qualifizierte seien häufig die ersten gewesen, denen dann gekündigt wurde. Viele von ihnen seien bis heute arbeitslos.
In Deutschland erwartet die OECD eine Verbesserung der Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent im Mai 2013 auf 4,7 Prozent im kommenden Jahr. Ein großes Plus auf dem deutschen Arbeitsmarkt sieht OECD-Chef Gurría in der engen Verbindung von Regierung, Arbeitgebern und Gewerkschaften.
Gleichzeitig spricht der Bericht von den „inzwischen strengsten Bestimmungen für reguläre Beschäftigungsverhältnisse in der OECD“. Während der Finanzkrise könnten diese Regelungen für den Erhalt von Arbeitsplätzen gesorgt haben, nimmt die OECD an. „Allerdings besteht die Gefahr, dass sie die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands verringern.“
Für die einzelnen Länder geht die OECD von sehr unterschiedlichen Zahlen aus. In der Eurozone wird ein Rekordwert von 12,3 Prozent erwartet.
In Frankreich sollen im kommenden Jahr 11,2 Prozent arbeitslos sein, in Spanien 27,8 und in Griechenland 28,2. Die in Spanien, Portugal oder Italien eingeleiteten Arbeitsmarktreformen gehen laut OECD in die richtige Richtung, allerdings brauche die Wirkung Zeit. Besser sieht es jenseits von Europa aus: Für die USA prognostiziert die OECD eine Quote von 6,7 Prozent.