Ölkartell Opec berät über Deckelung der Fördermenge
Wien (dpa) - Bei dem Treffen der Ölminister der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) wird erneut über eine mögliche Deckelung der Ölfördermenge diskutiert. „Unsere Bedenken betreffen die langfristige Stabilität des Marktes“, sagte der neue saudische Ölminister Chalid al-Falih.
Eine Einigung darüber scheint aber unwahrscheinlich, eher könnte ein neues Förderziel ausgerufen werden.
Bei der Sitzung vor einem Jahr einigte sich das Kartell auf 30 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag als Förderziel, die Menge lag zuletzt aber darüber. Besonders der Iran stellte sich nach Ende der Sanktionen gegen eine Einschränkung. „Wir sind wie immer bereit, darüber zu reden“, sagte Irans Ölminister Bijan Namdar Zangeneh. Es müsse aber jedenfalls Förderquoten für einzelne Länder geben.
Das zu hohe Angebot am Markt hatte den Ölpreis im vergangenen Jahr massiv einbrechen lassen. Zuletzt stabilisierten sich die Preise wieder. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Donnerstag 49,85 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) betrug 48,97 Dollar. Im Jahr 2014 waren es aber noch über 100 Dollar pro Fass gewesen.
Einige Opec-Länder wollten mit einer Ölschwemme US-Unternehmen unter Druck setzen, die mit der kostspieligen Fracking-Methode Schieferöl fördern. Weiterer Punkt auf dem Treffen wird die Ernennung eines Nachfolgers des Generalsekretärs Abdalla El-Badri aus Libyen.