Ölpreise vermasseln Airlines die Partystimmung

Singapur (dpa) - Das wachsende Geschäft mit Passagieren und Fracht sorgt eigentlich für gute Stimmung unter den Fluggesellschaften. Doch die hohen Preise für Flugbenzin sind ein Wermutstropfen.

Das berichtete der Dachverband der Fluggesellschaften IATA am Donnerstag in Singapur. Die jüngste Gewinnprognose der Branche für das Jahr 2011 in Höhe von insgesamt 8,6 Milliarden Dollar müsse revidiert werden, sagte IATA-Generaldirektor Giovanni Bisignani.

Neue Zahlen kündigte er für Montag an, wenn in Singapur die zweitägigen Jahrestagung des Verbandes beginnt. „Es ist eine schwierige Herausforderung für die Fluggesellschaften, profitabel zu bleiben.“

Die Zahl der Passagiere stieg im April im Jahresvergleich um 16,5 Prozent - allerdings ist das Ergebnis verzerrt, weil der Luftraum in Europa im April 2010 wegen der Aschewolke aus dem isländischen Vulkan tagelang geschlossen war. Dennoch: im April dieses Jahres waren sieben Prozent mehr Passagiere unterwegs als im besten Monat vor der Rezession Anfang 2008. Allerdings war das Geschäft der Airlines in den ersten vier Monaten des Jahres durch das Erdbeben und den Tsunami in Japan beeinträchtigt sowie durch die Aufstände im Nahen Osten.

„Die Nachfrage ist im April deutlich gestiegen, wenn wir die Verzerrungen herausrechnen, wachsen wir um drei bis vier Prozent“, sagte Bisignani. „Der Internationale Flugverkehr liegt sieben Prozent über dem Niveau von vor der Krise Anfang 2008, die Auslastung liegt bei 77 Prozent und die Zuversicht ist groß. Leider machen uns zwei Sachen die Partystimmung kaputt: mögliche Nachfrageeinbrüche und die hohen Flugbenzinkosten.“ Viele Fluggesellschaften haben ihren Benzinzuschlag für die Passagiere erhöht.

In der IATA sind rund 230 Fluggesellschaften organisiert. Sie wickeln 93 Prozent des globalen Luftverkehrs ab. Zu der Jahrestagung werden 700 Teilnehmer erwartet.