Porsche baut Entwicklungszentrum aus
Stuttgart/Weissach (dpa) - Porsche baut sein Entwicklungszentrum aus und stellt mehr als 100 neue Ingenieure ein. Damit untermauern die Stuttgarter auch ihren Anspruch, künftig im VW-Konzern die führende Rolle beim Sportwagenbau zu übernehmen.
Die Fachleute sollen in Weissach alternative Antriebe entwickeln und bei neuen Fahrzeugprojekten mitarbeiten, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Stuttgart mit. Porsche-Chef Matthias Müller hatte zuletzt eine Produktoffensive mit zahlreichen neuen Modellen und Baureihen angekündigt.
Welche Rolle Porsche in der Plattform- und Baukastenstrategie im VW-Konzern spielen wird, soll noch in diesem Jahr entschieden werden. Experten von VW, Audi und Porsche klären, wer künftig für die Plattformen für Geländewagen und sportliche Limousinen zuständig sein wird und wer die Verantwortlichkeit für Sportwagen bekommt.
Der Ausbau des Standortes Weissach bedeute aber nicht, dass Porsche bereits eine Zusage für den Sportwagenbaukasten bekommen habe, sagte ein Sprecher in Stuttgart. Die Experten für Elektromobilität, Leichtbau sowie Motor- und Fahrwerkskonstruktion sollen in den nächsten Wochen eingestellt werden und seien zunächst für eigene Porsche-Fahrzeugprojekte eingeplant.
Mittelfristig wollen die Stuttgarter 150 000 Fahrzeuge pro Jahr absetzen, zuletzt waren es knapp 82 000. Gelingen soll dies unter anderem mit neuen Modellen wie zum Beispiel einem kleinen Bruder des Geländewagens Cayenne. Der Bau des Fahrzeugs mit dem Arbeitstitel Cajun gilt als sicher, die offizielle Entscheidung soll in Kürze verkündet werden. Außerdem lässt Müller zahlreiche andere Projekte prüfen, darunter ist dem Vernehmen nach auch ein Modell unterhalb des Sportwagens Boxster.
Derzeit beschäftigt Porsche in dem Forschungs- und Entwicklungszentrum 3000 Menschen. Porsche war im vergangenen Jahr mit der geplanten Übernahme von VW gescheitert und soll nun als neue Marke in den Wolfsburger Konzern integriert werden.